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Balearen: Saubere Küste dank Tourismus-Steuer

Ibiza News

Bei den Strandsäuberungen auf den Inseln wurden 44 Tonnen Plastik, Holz und andere Abfälle zusammengetragen. Foto: GOIB

Etwas weniger Müll an den Stränden der Inseln. Aus Geldern der Tourismus-Steuer (ITS) finanziert das Umweltministerium der Balearen-Regierung 2022 ein Projekt, das auf zwei Jahre angelegt ist, und sensible Küstenstreifen reinigt. 28 Menschen, die sonst keinen Job hätten, haben Dank des Projektes Arbeit – und über 44 Tonnen Abfall zusammengetragen.

Besonders Strände und Felsen, die zu Naturparks, geschützten Gebieten oder der Red Natura 2000 gehören, befreien die Arbeiter von Abfällen.

Auf den Pityusen (Ibiza und Formentera) haben sie an 72 Stellen 15,6 Tonnen Abfälle aufgelesen. Hier war der Großteil nicht Plastik, wie auf Mallorca, sondern Holz (4,7 Tonnen). 4 Tonnen waren Hausmüll, 2 Tonnen Behältnisse, 1,7 Tonnen Eisen, 1,6 Tonnen Glas und 979 Kilo Plastik.

Diese Säuberungsaktion ist nicht die einzige. Rathäuser und viele Nichtregierungsorganisationen rufen mehrmals im Jahr zu Strandsäuberungen auf. Ein Großteil der Verschmutzung erfolgt durch Plastik. Auch wenn es im Projekt der Balearen-Regierung mit 8,2 Tonnen nicht besonders ins Gewicht fällt, ist es besonders schädlich. Meeresbewohner verwechseln es mit Nahrung oder verheddern sich in Netzen oder Tüten, oft mit fatalen Folgen.

Reichlich Plastikmüll kommt aus Algerien

Ein Forscherteam aus Griechenland, Italien und Australien hat in seiner Studie mit dem komplizierten Namen „Quantifying Transboundary Plastic Pollution in Marine Protected Areas Across the Mediterranean Sea“ erstmals nachgewiesen, dass 70 Prozent des Macro-Plastik-Mülls an den Küsten der Balearen mit den Strömungen aus Algerien kommen. Das bestätigen auch die Schriftzüge auf Plastikflaschen, die bei Strandsäuberungen beispielsweise auf Formentera aufgesammelt wurden. Beim Mikroplastik sehen die Zahlen anders aus: 7 Prozent stammen aus Algerien, 7 Prozent aus Marokko und 5 Prozent aus Frankreich.

Bei der Vorstellung der Studie im Oktober in Palma wurde noch einmal betont, dass die Verschmutzung des Mittelmeers sich seit 1980 verzehnfacht hat und jährlich 10.000 Tonnen Abfälle im Wasser landen.