Ex-König weg. E-Regeln. Reisende. Botanischer Garten Ibiza
Juan Carlos verließ Spanien, Ibiza will seinen Namen streichen
Der ehemalige König von Spanien, Juan Carlos I., hat am Sonntag Spanien recht heimlich verlassen. Er will, nach den juristischen Verfahren, die gegen ihn in Spanien und der Schweiz wegen verschiedener Korruptions-Vorwürfe eingeleitet wurden, die Monarchie in Spanien nicht länger belasten. So die offizielle Bekanntgabe.
Am Montag schlug ein Brief, den er seinem Sohn hinterlassen hat, wie eine Bombe ein. Zunächst war nicht einmal bekannt, wohin er reiste. Inzwischen heißt es, dass er für einige Zeit in der Dominikanische Republik bleiben wird.
Juan Carlos Sohn Felipe VI., der amtierende König, hatte sich am 15. März öffentlich vom Vater losgesagt und ihm die Apanage gestrichen, steht aber weiterhin unter Druck.
Der Ex-Monarch stünde der Justiz selbstverständlich zur Verfügung, gab sein Anwalt bekannt, trotzdem sprachen die Gegner der spanischen Erbmonarchie von Flucht.
Das Linksbündnis Unidas Podemos in Eivissa fordert, seit der Oberste Gerichtshof in Madrid gegen Juan Carlos ermittelt, dass auf Ibiza der Paseo Juan Carlos I. und der nach ihm benannte Park andere Namen bekommen. „Wenn eine Stadt eine Straße nach einer Person benennt, dann, weil sie ehrenwert ist. In diesem Fall ist die Ehre wohl verloren“, so Aitor Morrás von Podemos Ibiza.
Touristen-Einbruch auf Ibiza
Die Zahlen des Spanischen Statistik-Instituts (INE), mit der Erhebung von Frontur zu grenzüberschreitendem Tourismus, sind ernüchternd: Im Juni haben die Balearen 98,6 Prozent weniger Menschen besucht als 2019. Nur 28.382 ausländische Touristen sind im Juni auf die Inseln gekommen.
Unter den internationalen Urlaubern standen Deutsche, die in einem Pilotprojekt ja schon ab dem 15. Juni auf die Inseln reisen durften, an der Spitze. Zusammen mit den Italienern. Der Alarmzustand war am 21. Juni zu Ende, doch die Vorsicht ließ viele vor einer sofortigen Anreise zögern – und die meisten Fluggesellschaften boten erst ab Juli Ferien-Verbindungen an.
Ibiza und Formentera haben im Juni 14.201 spanische und internationale Passagiere besucht. Das seien, laut der Erhebung, 480.000 weniger als im Vorjahresmonat. 5046 kamen aus dem Ausland, 9155 reisten aus spanischen Regionen an.
Im gesamten ersten Halbjahr 2020 wurden die Pityusen von 87.148 Touristen besucht, das sind 92,6 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten 2019. Nur 2.246 Briten wagten sich nach Ibiza – der stärkste Urlauber-Markt für die Insel. 99,2 Prozent weniger als 2019. Auch der nationale Anteil ging natürlich stark zurück. 61.146 spanische Urlauber, 76,6 Prozent weniger als 2019 kamen zwischen Januar und Juni auf Ibiza an.

Für E-Bikes gilt im Bereich der Insel-Hauptstadt, ebenso wie für normale Drahtesel: Helmpflicht für Fahrer über 16 Jahre. Foto: Thomas Abholte
E-Kleinfahrzeuge und Fahrräder in der Insel-Hauptstadt von Ibiza bekommen Regeln
Das Rathaus Eivissa hat für die Gemeinde der Insel-Hauptstadt einstimmig einen Erlass mit neuen Verkehrsvorschriften für Elektro-Kleinfahrzeuge und Fahrräder veröffentlicht. 30 Tage lang können Einwände erhoben werden, dann gilt die Vorschrift als angenommen. Für E-Roller hatte die Hauptstadt von Ibiza bereits Regeln erlassen (IbizaHEUTE berichtete online), nun wird erweitert:
Elektroroller und Segways dürfen nicht auf Bürgersteigen fahren – und in Fußgängerzonen höchstens mit zehn Stundenkilometern.
Der Nutzer muss älter als 15 sein. Helm und reflektierende Kleidung (Weste) sind Pflicht. Es darf nur eine Person aufs Brett.
Die Bedienung des Handys ist tabu. Ebenso sind es Kopfhörer.
Alkohol- und Drogen-Einfluss sind natürlich auch untersagt.
Zuwiderhandlungen können mit Geldstrafen zwischen 200 und 1000 Euro geahndet werden.
Für Fahrradfahrer (E-Bikes und normale) besteht Helmpflicht für über 16-Jährige. Die konservative Opposition ist mit ihrem Wunsch nach genereller Helmpflicht gescheitert.
Nur wer unter acht ist, darf auf dem Bürgersteig fahren. Auch für die Fahrradfahrer gilt in Fußgängerzonen, dass sie nur zehn Stundenkilometer schnell fahren dürfen und die Passanten Vorrang haben.
Segway-Gruppen dürfen nicht mehr als 15 Personen umfassen, und mindestens eine Person muss die Gemeindevorschrift kennen.
Botanischer Garten auf Ibiza
20 Jahre lang hat der Unternehmer Eduardo Mayol mit der Idee eines Botanischen Gartens auf Ibiza gespielt, nun ist er eröffnet. Und die private Initiative ist nicht nur der erste „botánico“ der Balearen, sondern auch ein Biotechnologischer Park. Das Gelände liegt an der Straße Eivissa–Sant Antoni, Kilometer 7,5 bei Sant Rafel.
Biotechnologische Prozesse, etwa zur Gewinnung reinen Wassers aus Tau oder von Biomasse aus Mikro-Algen, werden vorgestellt. Ebenso wie die verschiedenen Habitats Ibizas und Formenteras. Salinen, Dünen, Flusslandschaft, Wald sind naturgetreu angelegt. Dabei sind auch vom Aussterben bedrohte heimische Pflanzen zu finden. Und einige einzigartige Überraschungen, wie etwa ein pflanzliches Piano, das per Schwingungen funktioniert.
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