Ibizas Gemeinde Sant Josep greift gegen Grundstücksbesitzer durch, wenn sie gegen die Gesetze oder „städtebauliche Disziplin“, wie der Bürgermeister sagt, verstoßen. In diesem Frühjahr hat sie den illegalen Schrottplatz auf einem privaten Gelände dank richterlicher Genehmigung räumen lassen. Letzte Woche berichtete IbizaHEUTE über die Abrissanordnung zweier Holzhütten in den Salinen. Oft dauert es allerdings Jahr(zehnt)e, bis die Gemeinde sich durchsetzen kann.
Neues zur Casa Lola
Ein hartnäckiger Fall ist die Tourismus-Unternehmerin Francisca Fernández Ordóñez, auch Paquita Marsan genannt. Im Sommer 2022 hat das Rathaus Bagger in die Casa Lola geschickt, um die Gebäudeteile abzureißen, die ohne Genehmigung errichtet worden waren. Die Unternehmerin ist jetzt vom Strafgericht Ibiza zu einer Strafe von 20.000 Euro und drei Monaten Berufsverbot verdonnert worden. Außerdem muss sie die rund 300.000 Euro für den Abriss der illegalen Gebäude an das Rathaus zahlen.
Strafe wegen Ungehorsams
Damit nehmen Prozesse, die seit 2013 geführt werden, ein Ende. Ein Teil der Strafe erfolgte wegen Ungehorsams, weil die Unternehmerin ihre Ferienvermietungen einfach weiterbetrieb und dem Rathaus die kalte Schulter zeigte. Auf 1,4 Millionen Euro summieren sich die Strafen wegen der Verstöße gegen die Baugesetze inzwischen.
Casa Paola
Und das ist nicht der einzige Fall. Die Casa Paola in Es Cubells gehört ebenfalls Paquita Marsan und wurde um Gebäude erweitert, die sie ohne Baugenehmigung errichtete und vermietet. Momentan läuft die Ausschreibung des Rathauses über 234.000 Euro, um deren Abriss vorzunehmen. Seit 2016 prozessiert Sant Josep gegen die unverfrorene Eigentümerin. Auch in Es Cubells will sie den Abriss nicht selbst vornehmen.
Casa Rocio
Casa Rocío ist das dritte Anwesen, dem nach diesem Muster ein Abrissverfahren droht. Marsan gehört übrigens die Bungalowanlage in Es Canar, auf der der bekannte Hippy-Market seit seiner Gründung vor 50 Jahren stattfindet.



