Ibizas Insel-Regierung (Consell) hat in einem Monat Sanktionen für 460.000 Euro wegen des illegalen Vermietens von Ferienapartments verhängt. Ein besonders krasser Fall ist eine „Herberge“ in Jesús.
Fast alle Gemeinden betroffen
Zehn Sanktionen verhängte der Consell wegen der Vermietung von 13 Ferienimmobilien ohne Genehmigung. Alle Gemeinden, außer Sant Joan, sind betroffen.
Eine Person vermietete gleich drei Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus in Roca Llisa. Das ist auf Ibiza nicht erlaubt. Die Geldbuße beträgt 120.000 Euro. In einem Wohngebäude in Eivissa annoncierte ein Vermieter zwei Apartments, ein zweiter ebenfalls eine Wohnung, sie wurden zu je 40.000 Euro pro Objekt verurteilt.
Für eine Immobilie in Sant Francesc im Naturpark der Salinen (Sant Josep) wurden ebenfalls 40.000 Euro fällig. Insgesamt erwartet der Consell 460.000 Euro an Bußgeldern für die zehn Anzeigen.
Herberge in Jesús
Eine Frau in Jesús annonciert seit Jahren Pritschen in Mehrbettzimmern tageweise. Die Anzeigen für die „illegale Herberge“ erscheinen auf Airbnb und Booking. Als die Plattformen auf Bitte des Consell die Anzeigen stornierten, änderte die Vermieterin den Text. Da sie tageweise vermietet, handelt es sich trotzdem um illegale Ferienvermietung und wird vom Consell nun als schweres Vergehen (20.000 bis 40.000 Euro) geahndet.
Fall seit 2021 bekannt
Offensichtlich vermietet die Frau seit 2021 die insgesamt 12 Stockbetten in zwei kleinen Räumen mit einem improvisierten Bad. Im Sommer verdient sie damit, so hat die Zeitung „Diario de Ibiza“ errechnet, 23.000 Euro im Monat. Die Geldbuße dürfte sie also in weniger als zwei Monaten wieder eingenommen haben.
Richterliche Genehmigung verlangt
Die illegale Vermietung zu unterbinden, scheint nicht einfach zu sein. Den Inspektoren des Consells und des Rathauses Santa Eulària hat die Vermieterin vergangene Woche den Zutritt verweigert, als sie sich die Zimmer ansehen wollten. Sie haben eine richterliche Genehmigung beantragt.
Plattformen stornieren
Inselrat Mariano Juan, zuständig für den Kampf gegen unlauteren Wettbewerb, ist auf die Mitarbeit von Booking, Airbnb und anderen Plattformen angewiesen. Sie haben schon über 400 Annoncen storniert, die der Consell als unzulässig angeprangert hatte, Booking im vergangenen Monat noch einmal elf. Wenn die Objekte nicht angezeigt werden, können sie auch nicht reserviert werden.
