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Ibiza-Stadt

193 Menschen starben! Ibiza und Formentera gedenken der Opfer

Das schlimmste Terror-Attentat Europas hat am 11. März 2004 in Madrid 193 Menschen getötet und viele Personen für den Rest ihres Lebens körperlich und seelisch versehrt. In Europa und Spanien, so auch auf Ibiza und Formentera, wird am heutigen Montag, 11. März, dem Anschlag vor 20 Jahren um 12 Uhr in einer Schweigeminute gedacht. Der 11. März ist Europäischer Gedenktag für die Opfer des Terrorismus. Seit 2022 ist er auch in Deutschland Nationaler Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt.

Madrids Atocha-Bahnhof als Ziel

Islamistische Terroristen hatten Rucksäcke mit Sprengstoff in vier Vorortzügen deponiert, die alle im Madrider Hauptbahnhof Atocha einfahren sollten. Als die Ladungen explodierten, waren die Züge verspätet und trafen nicht zusammen, sonst wäre das Massaker noch grausamer geworden.

Politische Folgen

Der Anschlag hatte für Spanien gravierende politische Folgen. Die Erklärung, dass es sich um ein islamistisches Attentat als Vergeltung für die spanische Unterstützung von George Bush und Tony Blair im Irak-Krieg handelte, ist vom konservativen Ministerpräsidenten José María Aznar (PP) bewusst unterdrückt worden. Er rief persönlich die Herausgeber großer Zeitungen an und erklärte ihnen, er habe Beweise, dass es sich um ein Attentat der baskischen ETA-Terroristen handelte.

Lüge zur Parlamentswahl

Drei Tage später waren Parlamentswahlen in Spanien. Die konservative PP galt als Gewinner, bis das Attentat geschah. Die islamistische Urheberschaft, auf die die Polizei sofort hinwies, konnte auch Aznar nicht dauerhaft unterdrücken. Die ohnehin starke Kritik in der Bevölkerung am Irak-Krieg wuchs. Und es wuchs die Wut der Bürger, vom Regierungschef mit einer groben Lüge manipuliert zu werden. Denn die Regierung blieb noch lange bei ihrer Version.

Sozialisten als Wahlsieger

Das Wahlergebnis fiel entsprechend vernichtend für die PP aus. Viele Menschen, die bislang nicht an Wahlen teilnahmen, gaben erstmals ihre Stimme ab, um die Konservativen zu strafen. Es gewann der Sozialist José Luis Rodríguez Zapatero mit 43 Prozent der Stimmen.

Die Aufarbeitung der politischen Folgen des Attentats, der Lüge, der Konspiration und der wirklichen Vorgänge nimmt in Spanien noch immer mit neuen Büchern, Filmberichten und Interviews großen Raum ein – nicht nur anlässlich des Gedenktags.

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