Auf Formentera sind vier Männer wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Begünstigung irregulärer Einwanderung festgenommen worden. Die Festnahmen erfolgten am vergangenen Dienstag im Rahmen einer gemeinsamen Operation der Guardia Civil und der Nationalpolizei.
Nach Behördenangaben hatte ein Hinweis aus der Bevölkerung einen Einsatz ausgelöst. Diesem zufolge waren zwei mutmaßliche Migrantenboote im Begriff, die Insel zu erreichen. Daraufhin steuerten Boote der Guardia Civil und der Nationalpolizei den besagten Bereich an, um die Bootsführer beider Schiffe zu identifizieren.
Die Besatzung des ersten Bootes führte demnach Ausweichmanöver durch, um sich der Kontrolle der Polizei zu entziehen. Dabei seien unter anderem Navigationsgeräte über Bord geworfen worden. Überdies habe der Bootsführer versucht, das nachkommende Boot zu warnen, so die Behörden.
Bei der Identifizierung der Besatzung stellte sich heraus, dass vier Männer zahlreiche Vorstrafen in Spanien aufwiesen. Gegen einen der Festgenommenen lag ein Haftbefehl wegen Raubes vor.
Befragungen von Migranten ergaben, dass diese für die Überfahrt aus Algerien etwa 6.000 Euro pro Person bezahlten. Der Polizei zufolge verfügen die Boote dennoch zumeist über unzureichende Sicherheitsvorkehrungen, ferner werden deutlich mehr Personen befördert als die Kapazitäten es erlauben.
Ermittlungen haben ergeben, dass derartige Schlepperboote oft paarweise operieren, wobei das Begleitboot mit zusätzlichem Treibstoff ausgestattet ist. Dies soll in Notfällen eine Rückkehr nach Nordafrika sicherstellen.
Die vier Männer wurden der Justizbehörde überstellt.
