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Ibiza-Stadt

Raumordnungplan-Reform

Overtourism und Dürre: Ibiza verschärft Regeln für Vermieten und Bauen

Der Inselrat von Ibiza hat mit den Stimmen der konservativen Volkspartei (PP) und der rechtspopulistischen Vox-Partei eine weitreichende Reform des Raumordnungsplans PTI verabschiedet, die die touristische Kurzzeitvermietung auf der Insel drastisch einschränkt. Die Maßnahme soll der zunehmenden Touristifizierung und dem Wassermangel entgegenwirken.

Künftig dürfen demnach nur noch etwa 1.350 traditionelle Fincas, die vor 1956 auf ländlichem Boden (suelo rústico) errichtet wurden, für maximal 60 Tage im Jahr an Feriengäste vermietet werden. „Wir kappen damit die Nabelschnur zwischen Neubau und touristischer Vermietung: Alle Bauten nach 1956 können nicht mehr an Touristen vermietet werden“, sagte Vizepräsident Mariano Juan (PP) bei der Abstimmung am Freitag.

Pool-Verbot in Dürregebieten

Die Reform beinhaltet auch drastische Wassersparmaßnahmen. Ibiza Grundwasserspeicher leiden seit Jahren unter den Folgen ausbleibender Niederschläge und gleichzeitig hohem Verbrauch. So werden Neubauten und Pools in Gebieten mit chronisch niedrigen Pegelständen untersagt. Elf von fünfzehn dieser natürlichen Reservoirs seien derzeit nur unzureichend gefüllt, so Juan. Alle neuen und sanierten Wohngebäude müssen künftig über Grauwasser-Aufbereitungsanlagen verfügen. Damit verspricht sich der Inselrat eine Wassereinsparung von 40 Prozent. Tropische Gärten mit hohem Wasserbedarf werden komplett verboten.

Zur Eindämmung der Bodenspekulation lockert der Plan die Regeln für Grundstücksteilungen innerhalb von Familien. Während bisher nur Übertragungen von Eltern an Kinder möglich waren, darf nun auch von Großeltern an Enkel oder zwischen Geschwistern vererbt werden. Dies solle „das Risiko von Spekulation und dem Verkauf von ländlichem Boden (suelo rústico) außerhalb des Familienbereichs“ reduzieren, so Juan.

Opposition kritisiert Reform energisch

Die Opposition kritisierte die PTI-Reform scharf. PSOE-Sprecherin Elena López bezeichnete sie als „totale Verirrung“ und „Entschutzung des Territoriums“. Die Sozialdemokraten befürchten, dass über 400 traditionelle Fincas in Naturschutzgebieten nun touristisch vermarktet werden könnten. „Das ländliche Ibiza braucht nicht einen Urlauber mehr,  nicht noch mehr Beton“, so López. Auch Unidas Podemos bemängelte, die Maßnahmen gingen nicht weit genug und forderte ein komplettes Verbot der Ferienvermietung im ländlichen Raum.

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