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Transport-Not. Strand-Türsteher. Mehr Ibiza-Flüge

Halb- und illegale Konkurrenz gefährdet Taxis & Co.

Taxifahrer, Busfahrer und Lizenzinhaber für Mietfahrzeuge mit Chauffeur (VTC) haben es schon in normalen Jahren nicht leicht, weil die sogenannten Piraten ihr Geschäft belasten. Das Problem, spitzt sich in diesem Corona-Jahr jedoch zu. Nicht nur illegale Dienste fischen Kunden ab, sondern auch Unternehmen vom Festland, welche die legalen Grenzen überschreiten.
Auf rund fünf Millionen Euro schätzen die legalen Transport-Unternehmer aus Ibiza die Verluste, die ihnen entstehen, weil „Eindringlinge“ auf Fahrgast-Fang gehen. Sogar gefälschte blaue Kennzeichen seien inzwischen im Umlauf. Das blaue Nummernschild am Heck des Vehikels soll eigentlich das Zeichen für lizensierte Personen-Transportdienste sein. Nicht nur, dass all dies den Ibiza-Fahrern schadet, die illegalen zahlen gar keine Steuern, die Zugewanderten zumindest nicht auf der Insel.
Der legale Sektor hingegen leidet unter den Belastungen, um die Kurzarbeit aufrecht zu erhalten. Die Tourismus-Situation ist unmöglich einzuschätzen. Taxi-Verbände und Bus-Unternehmen haben nach öffentlicher Aussage nur die Hälfte der Flotte des Vorjahres aktiviert und erreichten mit ihrem Geschäftsvolumen bis dato gerade einmal fünf Prozent. Hunderte von Familien hängen von den Einnahmen ab.
Bei der Sitzung der Transportverbände und dem Inselrat (Consell) am Dienstag wurde dieser aufgefordert, umgehend gegen die Piraten vorzugehen. So kämen beispielsweise zahlreiche VTC-Fahrzeuge vom Festland auf die Insel, weil hier derzeit mehr Umsatz zu machen sei. Dies ist auch für 18 Tage pro Quartal legal, damit muss man leben. Doch, so die Beobachtung der Insel-Unternehmer, werden diese vielfach überschritten. Spätestens dagegen wird sofortiges Handeln verlangt, denn es geht um jeden Euro. Im Bezug auf das Unterbinden der illegalen Services und betrügerischen blauen Kennzeichen sowieso.
Die Kontrollen von Ortspolizei und Guardia Civil müssen dafür jedoch verstärkt werden. Die Inselregierung soll die Balearen-Regierung auffordern, auch dieses Jahr wieder Inspektoren aus Palma zu schicken. Das geschieht bislang nicht.
Javier Torres, Inselrat für Transport, versprach dem Sektor in dem Treffen regelmäßige Sitzungen und Abhilfe. Er hat der Obersten spanischen Verkehrsbehörde (DGT) die Fälschung blauer Nummernschilder gemeldet.
Mit den Fährunternehmen Baleària und Trasmediterránea sollen darüber hinaus Möglichkeiten besprochen werden, die Papiere der Fahrzeuge, die vom Festland auf die Insel kommen, zu überprüfen sowie Aufenthalts-Zeitspannen nachzuvollziehen.
Die illegalen Piraten-Taxis sind nicht nur geschäftsschädigend für die lizensierten Unternehmer, sondern auch für Kunden nicht ungefährlich. Sie fahren ohne Lizenz, Preisbindung oder die nötigen Versicherungen.

Strände von Ibiza mit Ampeln und „Türstehern“

Es ist August und es ist heiß. Wer freut sich da nicht auf ein Bad im kristallklaren Meer oder aufs Sonnen im feinen Sand. Aber die Strände dürfen eine gewisse Höchstzahl an Badegästen nicht überschreiten, um den Sicherheitsabstand zu gewährleisten. Der soll helfen, Ansteckungen mit dem Corona-Virus zu vermeiden.
Trotz der relativ geringen Zahl an Ferien-Gästen erfreuen sich einige Buchten allzu großer Beliebtheit. So muss das Rathaus von Sant Antoni inzwischen fast täglich die Buchten Cala Saladeta, Cala Gracioneta und Caló des Moro sperren. Bislang kontrolliert die Ortspolizei die Zugänge. Doch es fehlt an Personal. Deshalb wurden nun zwei neue Wächter eingestellt, damit der Zulauf rechtzeitig gestoppt wird und es nicht erst zu Räumungen kommen muss.
Die Gemeinde empfiehlt von vorne herein das Ausweichen an die Strände S’Arenal, Cala Gració und Es Pouet, die normalerweise nicht überlaufen sind.
Hier noch einmal die zugelassene Gäste-Höchstzahl an den Stränden der Gemeinde Sant Antoni: Es Pouet 304, Caló des Moro 67, Cala Gració 544, Cala Gracioneta 52, Cala Salada 256, Cala Saladeta 133 und S’Arenal 3041.
Auch Sant Josep steht wiederholt vor dem Besucher-Problem: Die Gemeinde ließ am Dienstag zwischen 13 und 17 Uhr Platges de Comte absperren. Im Juli war schon die Cala Bassa stundenweise abgeriegelt worden. Der Zustrom zur Cala Vedella, Cala Tarida und Platges de Comte soll noch diesen Monat per Videokameras überwacht werden. Ein Ampel-System signalisiert dann grünes, gelbes oder rotes Licht. Bei Rot ist der Zugang untersagt.

Der Benirràs-Klassiker: Trommeln und Sonnenuntergang. Jetzt kommt Sicherheitsabstand dazu. Masken sind an den Stränden aber weiter nicht vorgeschrieben. Foto: Rüdiger Eichhorn

Shuttle-Bus in Benirràs ausgesetzt

Im Vergleich zu Sant Antoni und Sant Josep hat Sant Joan mit Benirràs weniger Sorgen, obwohl die Bucht seit Jahren eigentlich chronisch überlaufen ist. Nun konnte sogar der Shuttle-Service ausgesetzt werden:
Die Cala Benirràs gehört zu den beliebtesten Buchten im Norden von Ibiza. Es gehört zum Ritual, dass sich sonntags hier Trommler treffen und zum Sonnenuntergang hunderte Menschen einfinden.
Die Zufahrt im Auto war chaotisch und eroberte sich immer mehr Natur. 2017 wurde deshalb ein vom Strand entfernter Parkplatz eingerichtet. Benirràs wurde eine „playa conectada“ mit öffentlichem Verkehrsmittel, um die Natur zu schützen. Ein Shuttle-Bus bringt die Urlauber zum Strand.
Dieser Bus-Service ist nun vorübergehend eingestellt worden. Wie Transport-Inselrat Javier Torres erklärte, wird er momentan nicht gebraucht. Denn wenn die Parkplätze direkt am Strand voll sind, sind auch so viele Leute in der Bucht, dass die derzeit erlaubte Höchstzahl erreicht ist und niemand mehr zugelassen wird.

Mehr Ibiza-Flüge mit Iberia und Ryanair

Eine gute Nachricht bei allen Kürzungen und Streichungen, die momentan die Schlagzeilen dominieren:
Die Fluggesellschaft Iberia Express hat zur Haupt-Ferienzeit die Flug-Frequenz auf die Balearen verstärkt. In der ersten August-Hälfte werden Palma 44-mal pro Woche, Menorca 24- und Ibiza 22-mal angeflogen. Das bedeutet an den Wochenenden fast das gleiche Flugaufkommen wie im August des Vorjahres.
Für einen komfortablen und hygiene-technisch möglichst leicht einzuhaltenden Ablauf kann Handgepäck kostenlos aufgegeben werden, das Ein- und Auschecken geschieht mit Sicherheitsabstand und die Passagiere erhalten desinfizierende Papiertücher. Außerdem sind Umbuchungen bis zum 31. August kostenfrei.
Der irische Billigflieger Ryanair meldet, das er 60 Prozent des normalen Flugplans im August erfüllt. Im Juli habe er 4,4 Millionen Passagiere innerhalb Europas befördert.