Heftige Regenfälle haben am Samstagnachmittag auf Ibiza und Formentera für schwere Überschwemmungen gesorgt. Das Tiefdruckgebiet „Alice“ schlug nach einer ersten Episode in den frühen Morgenstunden erneut mit voller Kraft zu und ließ innerhalb weniger Stunden hohe Niederschlagsmengen auf die Inseln niederprasseln.
Flughafen unter Wasser
Nach Angaben des staatlichen Wetterdienstes Aemet wurden in Sant Antoni bis 19.30 Uhr bereits 119,6 Liter pro Quadratmeter gemessen. Am Flughafen von Ibiza fielen binnen einer Stunde allein 60 Liter, insgesamt rund 80 Liter. Ähnliche Mengen gingen über Formentera nieder. Damit verzeichnen die Pityusen, wie Ibiza und Formentera im Doppelpack bezeichnet werden, die höchsten Niederschlagsmengen auf den gesamten Balearen. Der Aemet hatte zuvor die Warnstufe Orange für die Inselgruppe bis 20 Uhr ausgerufen.
Die Folgen des Unwetters sind gravierend: Der Bürgermeister von Eivissa, Rafa Triguero, ordnete die Sperrung von mehreren Hauptverkehrsadern der Inselhauptstadt an, darunter die Ringstraße E-10, die Avenidas Ignasi Wallis und Santa Eulària. Auch der Zubringer zum Flughafen wurde aufgrund sich aufstauender Wassermassen unterbrochen. Der Inselrat empfiehlt Autofahrern, bei dringenden Fahrten die Landstraße in Richtung Sant Josep zu nutzen. Auch der Kreisverkehr von Jesús wurde gesperrt.
Unnötige Fahrten vermeiden
Die Behörden ordneten ab 17 Uhr einen Sondereinsatz mit 20 zusätzlichen Polizisten an. Die Stadtverwaltung Eivissa arbeitet daran, das angestaute Wasser in der Avenida Santa Eulària ins Hafenbecken abzuleiten. „Wir haben glücklicherweise keine Personenschäden zu beklagen“, sagte Triguero. Er bat die Bürger um Mithilfe und forderte sie auf, unnötige Fahrten zu vermeiden.
Der Zivilschutz weitete die Unwetterwarnung auf die gesamten Balearen aus und riet von Aktivitäten im Freien ab. Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, die Schutzhinweise zu befolgen und im Notfall die 112 zu wählen.
