Das Ministerium für Umwelt der Balearen hat Anfang der Woche Bilanz gezogen über die Schlangenplage auf Ibiza und Formentera.Die Hufeisen- und Treppennattern dezimieren die Eidechsen.
3000 Exemplare 2023 gefangen
Die Artenschutzbehörde (Cofib) hat 1946 Hufeisennattern und 61 Treppennattern auf Ibiza und 889 Nattern auf Formentera, darunter eine Treppennatter, in speziellen Fallen gefangen. Das sind knapp 3000 Exemplare in den Monaten April bis November.
Die Generaldirektorin für Umwelt, Anna Torres, erklärte, diese Kontrolle diene dreierlei Zwecken: Erstens wolle man wissen, wie viele Schlangen es wo gibt, wie sie sich anpassen und welchen Schaden sie anrichten. Zweitens soll ihre Vermehrung auf Ibiza eingedämmt werden. Und drittens sollen die Nattern auf Formentera ausgemerzt werden, da sie sich dort lokal begrenzt aufhalten.
Ungefährlich für Menschen
Keine der invasiven Nattern auf den Pityiusen sei für den Menschen gefährlich, aber sie dezimieren die Artenvielfalt, so Torres. Das einstige Symbol der Inseln, die Eidechsen, sind in manchen Gemeinden kaum mehr zu finden. Auf Ibiza sei festzustellen, dass die Feinde der Eidechsen sich über die ganze Insel verteilt haben.
Langsamer Kampf gegen Plage
Eingeschleppt wurden die Nattern mit ornamentalen Bäumen vom Festland vor mehr als 20 Jahren. Vor allem alte Oliven beherbergten in den Pflanzenkübeln zwischen ihren Wurzeln Schlangeneier…
Seit 2016 kämpfe die Balearen-Regierung gegen die Natternplage auf den Pityusen, heißt es aus Palma. Das Projekt der Vorbeugung neuer Einfuhren, mit einem Protokoll für Importe von Pflanzen, einer Quarantäne und Mitteln, die Nattern zu entdecken, soll Mitte 2024 abgeschlossen sein. Dann wird ein Bericht über die Ergebnisse angefertigt und über die beste Strategie entschieden.
Und derweil schlängeln sich die Nattern mit großer Geschwindigkeit über die Inseln, und flitzen nicht alle Eidechsen schnell genug in ihre Schlupflöcher…