26.6 C
Ibiza-Stadt

Drei Kreuzfahrtschiffe packt Ibiza nicht

Das Foto des Tages zeigt es in seiner ganzen Dimension: Am Mittwoch liefen drei Ozeanriesen Ibizas Hafen an. Rund 10.000 Passagiere wollten die Insel erkunden. Viele waren verärgert, weil sie lange auf Transportmöglichkeiten warten mussten. Aktivisten gegen Kreuzfahrten unterhielten sich mit ihnen...

Lange Schlangen

Drei Kreuzfahrtschiffe an einem Tag, rund 10.000 Passagiere: Auch wenn sie zeitversetzt anlegten und abfuhren, glich Ibizas Hafenstation Botafoch einem Ameisenhaufen. Ein Hin und Her von Personen, die Taxis, Boote oder Busse brauchten, um den Hafenbereich zu verlassen, an die Strände oder Städte der Insel zu gelangen, Formentera zu besuchen. Die Schlangen waren lang und die Schattenplätze wenige.

Touristen und Fährgäste

Viele Passagiere protestierten, „Wir haben in Häfen Frankreichs und Italiens Station gemacht, aber nirgends mussten wir 40 Minuten auf ein Taxi warten“, wird ein verärgerter spanischer Tourist in der Zeitung „Periódico de Ibiza y Formentera“ zitiert. Die Kreuzfahrtschiffe bieten Tickets an für Ausflüge nach Formentera etwa. Aber die sind teurer, spricht sich an Bord schnell rum, deshalb verzichten viele, rechnen aber nicht mit dem Chaos im Hafen.

Natürlich sind nicht alle Betroffenen Touristen der Kreuzfahrtschiffe, die Zeit haben und Urlaub machen. Auch Passagiere der normalen Fähren, die beispielsweise aus Valencia kommen, um zu arbeiten, sehen sich plötzlich ohne Taxis und Busse. Das sei kein guter Start auf Ibiza, so etwas darf doch nicht passieren, finden sie. Die Insel muss doch funktionieren.

Aktivisten gegen Kreuzfahrten

Eine kleine Gruppe von Aktivisten nutzen die Besucherströme, um gegen die „Cruceros“ zu protestieren. Die Britin, Karen Killeen, Sprecherin der Protestorganisation Extinction Rebellion Ibiza (ERI), erklärt in der Zeitung „Diario de Ibiza“, dass sie freundlich sind und die Touristen nur fragen, ob sie denn wüssten, wie umweltschädlich Kreuzfahrten seien. Die Schiffe Europas verseuchen viermal mehr als alle Autos auf dem Kontinent – und sind, wie die Privatjets, ja eigentlich völlig unnötig. Die Wirtschaft muss auf fossile Brennstoffe verzichten, aber die Dreckschleudern unter den Flaggen von Steuerparadiesen nehmen Jahr für Jahr zu. Das sollen die Touristen hören!

Immer lächeln

Sie empfangen sie nicht mit Wasserpistolen und bösen Rufen, wie in Barcelona, insistiert Killeen, sondern freundlich und mit einem Lächeln. Viele der Briten und Spanier, mit denen sie am Mittwoch sprachen, würden total verstehen, dass die kleine Insel überlastet sei, dass die Riesenpötte die Luft verpesten und das Meer verunreinigten, aber… „Wir sind im Urlaub, das muss sein“. Und die 12 Aktivisten von Instinction Rebellion lächeln weiter. Die Menschen seien nunmal widersprüchlich, aber die Politiker haben klare Aufträge und müssen ihre Arbeit machen, sagt die Sprecherin von ERI. Ein Aufrag sei, dass die Insel funktionieren müsse.

Auch interessant?

Aktuelles E-Paper

E-Paper IbizaHEUTE Juli 2025
  • IbizaHEUTE-Exklusiv: Urige Strand-Bars, 10 tolle Insel-Tipps
  • IbizaHEUTE-Report: Wenn Okupas das Haus besetzen
  • IbizaHEUTE-Lifestyle: Ibiza-Mode, Tapas, Casita del Mar
Jetzt abonnieren

Events & Termine

Zu allen Events