Am heutigen Mittwoch, 31. Juli, löst die Ortspolizei Santa Eulària zusammen mit Polizisten und Sicherheitskräften das Lager Can Rova auf. Viele Menschen, die keine andere Bleibe fanden, leben jahrelang auf dem Grundstück in Can Negre in Wohnwagen, Zelten oder selbstgezimmerten Hütten. Die Räumung ist lange angekündigt, wie viele Personen die Polizei heute antrifft, war ungewiss.
Zeltplatz vermietet
Auf dem Grundstück lebten auch Mütter mit Kindern. Viele haben Arbeit, aber sie finden keine bezahlbaren Zimmer auf Ibiza. Und gratis ist das Leben in Can Rova nicht. Die „Mieter“ zahlen bis zu 500 Euro im Monat für das Stückchen Land, auf dem sie ihre Zelte aufschlagen.
Privatgrundstück von sechs Brüdern
Can Rova ist ein spezieller Fall. Das Gelände ist privat und gehört sechs Brüdern. Einer hat es jahrelang stückchenweise vermietet und damit ein gutes Geschäft gemacht. Bis zu 100.000 Euro monatlich soll der Bruder verdient haben, möglicherweise noch viel mehr.
Als die anderen Brüder das mitbekamen, haben sie den Geschäftemacher verklagt und das Ende des wilden Lagers richterlich durchgesetzt. Viele der dort kampierenden „Mieter“ hatten im Voraus zahlen müssen. Ob sie ihr Geld zurückerhalten, bezweifeln sie.
Sozialdienste helfen
Welche Alternativen haben sie? Viele sind schon in die anderen wilden Lager umgezogen, die auf Ibiza immer größer werden: Can Raspalls bei Sant Jordi oder den Parkplatz Sa Jovería in Eivissa.
Can Rova gehört zur Gemeinde Santa Eulària. Deren Sozialdienste haben sich um die Familien gekümmert und bieten Personen, die als vulnerabel gelten, etwa Mütter mit Kindern, Hilfe an. Das Netz von Heimen dürfte durch die jugendlichen Immigranten schon weitgehend ausgelastet sein, aber die Turnhalle der Schule S‘Olivera in Puig d’en Valls ist für Notunterkünfte hergerichtet. Vorübergehend.
Die Insel kennt das Problem seit Jahren. Immer mehr Menschen leben auf solchen Lagerplätzen, weil sie keinen anderen Weg sehen. IbizaHEUTE berichtete. Die Politiker kommen nicht wirklich voran bei den Versuchen, Abhilfe zu schaffen.