Der Schutz der Seegraswiesen und weniger Fischfang sind für die Gewässer der Pityusen wesentlich. Das meint der Meeresbiologe Manu San Félix bei der Vorstellung seiner Initiativen in Madrid. Die Fischer sind da anderer Meinung.
Posidonia pflanzen
Manu San Félix hat 2024 24.000 gezüchtete Posidonia-Ableger im Meeresboden von Ibiza und Formentera gepflanzt. Eine Wahnsinnsarbeit, sagte er auf der Reisemesse Fitur in Madrid. Dort stellte er sein neues Projekt vor: 30.000 bis 50.000 der langsam wachsenden Sprösslinge sollen neue Wiesen bilden. Da die Wiesen an manchen Stellen in den vergangenen Dekaden schon um über ein Drittel zurückgegangen sind, müssen wir etwas tun, sagte er.
Weniger Fischfang
Das ehrgeizige Vorhaben im Rahmen des Be Blue IMG Care Projects von der Insotel Marine Group (IMG) und der Schifffahrtsgesellschaft Trasmapi ist nicht das einzige des Biologen.
Er will auch eine halbe Million Unterschriften für „Reserva 30“ sammeln. Der Fischfang soll auf 30 Prozent der Gewässer begrenzt werden, damit sich die Meeresfauna erholen kann: „Um die Fischerei fortzusetzen, muss man Gebiete ruhen lassen“, warnt er.
Schleppnetz-Fischer gegen EU
Gegen ähnliche Einschränkungen der EU laufen die balearischen Fischer Sturm. Sie sehen ihre Existenzgrundlage gefährdet. Zuletzt hat der für Fischfang zuständige Minister der Balearen, Joan Simonet, Mitte Januar mit dem spanischen Amtskollegen Luis Planas Strategien verabredet, um in Brüssel Druck zu machen.
Die im Dezember getroffene EU-Reduzierung auf 27 Tage erlaubter Schleppnetzfischerei würde das Ende für die spanischen Mittelmeerflotten bedeuten. Sie wollen nicht nur 130 Tage, wie zuletzt, sondern sogar 180 Tage im Jahr mit Schleppnetzen fischen dürfen, sonst lohne sich die Arbeit nicht. Auf Ibiza gibt es noch zwei Kutter, die diese Fangmethode anwenden, die für Meeresgrund und Fischbestand besonders schädlich ist.
