Zwei Segler weigerten sich im Sommer 2021, für das Ankern in der Bucht von Porroig Geld an Evaristo S. C. zu zahlen. Der reagierte darauf mit wüsten Drohungen und Beschimpfungen – ungeachtet dessen, dass es keine rechtliche Grundlage für das Eintreiben einer Ankergebühr gab.
Das Landgericht der Balearen hat die Verurteilung von Evaristo S. C., bekannt als der „Pirat von Porroig“, bestätigt. Der Mann war wegen homophober Beleidigungen und Drohungen gegen zwei Männer verurteilt worden, die ihre Segelyacht in der Bucht von Porroig (Sant Josep) vor Anker gelegt und sich geweigert hatten, ihm dafür Geld zu zahlen.
Der Vorfall ereignete sich im Sommer 2021, als die beiden Opfer ihren Urlaub an der Küste Ibizas verbrachten. Laut Gerichtsurteil forderte der Verurteilte eine Geldsumme für das Ankern des Bootes, obwohl er für diese angebliche Dienstleistung „keinerlei Lizenz“ besitzt. Als die Männer sich weigerten zu zahlen, beleidigte er sie „wiederholt“ und „bei zahlreichen Gelegenheiten“.
Der Verurteilte ist kein Unbekannter vor Gericht
Die Beleidigungen umfassten laut Gerichtsangaben Beschimpfungen wie „maricones de mierda“ sowie Drohungen mit homophonen Anstrich. Zudem ließ er durchblicken, deren Boot könne an Ort und Stelle „untergehen“. Die Auseinandersetzung mit Evaristo S. C. habe bei den Opfern eine „Störung ihrer Ruhe, Unbehagen und Unruhe“ zur Folge gehabt, wie das Amtsgericht Ibiza feststellte.
„Ich habe ihn gefragt, ob er eine Lizenz oder Genehmigung für diese Tätigkeit hat, und seitdem hörte er nicht auf, uns zu bedrohen und zu beleidigen“, erklärte eines der Opfer gegenüber der Presse. Als die Männer sich seiner Zahlungsaufforderung widersetzten, verankerte der Verurteilte eine andere Yacht in unmittelbarer Nähe, „offensichtlich mit der Absicht“, dass diese mit dem Boot der Opfer kollidieren sollte.
Im Juni 2023 verhängte das Gericht eine Geldstrafe von 180 Euro sowie ein Annäherungsverbot von 100 Metern zu den Opfern, ihren Wohnorten und Arbeitsplätzen. Dies ist bereits die dritte Verurteilung S.’s wegen Drohungen. Zuvor wurde er bereits verurteilt, weil er eine ehemalige Umweltstadträtin von Sant Josep sowie Mitglieder der Plattform „Maltesa del Mar“ bedroht hatte.