Bei einem tragischen Unfall ist am Dienstag, 8. April, im Alter von 78 Jahren Pere Palau Torres gestorben. Er war 2003 bis 2007 Präsident des Inselrats (Consell) Ibiza und Formentera und eine einflussreiche Persönlichkeit auf beiden Inseln.
Am Dienstag vormittag ist er mit seinem Mercedes im Yachthafen Sant Antoni ins Meer gestürzt. Sein Sohn, der den Vorfall beobachtet hat, und andere Männer sprangen sofort ins Wasser, konnten Palau aber nicht rechtzeitig aus dem Auto befreien.
Einsatz für Formentera eigenen Consell
Der Consell Formentera hat drei Tage offizielle Trauer auf der Insel angesetzt. Der 1946 in Sant Miquel geborene Palau war der letzte Präsident des gemeinsamen Inselrats. Erst seit 2007 hat die kleine Pityuse ihren eigenen Consell, auch weil Palau sich dafür eingesetzt hat. Ibizas Inselratspräsident Vicent Marí hat ebenfalls drei Tage Trauer verordnet. Die Fahnen hängen auf Halbmast, viele Veranstaltungen sind abgesagt.
Vier Jahrzehnte aktiv
Nach dem Tod des Diktators Francisco Franco hatte Palau sich der Zentrumspartei UCD angeschlossen und später für die konservative Volkspartei (PP) Karriere gemacht. Ab 1979 war er Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister im Rathaus Sant Antoni, Inselrat und Präsident im Consell Ibizas und Formenteras und Abgeordneter und Vizepräsident im Balearen-Parlament.
Auch im Tourismus
In den fast vier Jahrzehnten war er auch als Unternehmer mit Reisebüros, Hotels und Dienstleistungen im Tourismus tätig. Im Fall „Islasfalto“ ist der Verdacht, ein Familienunternehmen begünstigt zu haben, nicht weiterverfolgt worden. Der umstrittene Bau der Schnellstraße zum Flughafen Ibiza, der enorme Proteste der Bevölkerung verursacht hat, fiel in seine Amtszeit. Aber die Überlandstraßen waren und sind nicht Zuständigkeit des Consells, sondern der Balearen-Regierung. Die leitete damals sein Parteikollege Jaume Matas.
2015 zog Pere Palau Torres sich aus der aktiven Politik zurück. Er hinterlässt vier Kinder und seine Ehefrau.