Die natürlichen Wasserreserven auf den Balearen sind im Juli deutlich gesunken. Mit einem Durchschnittswert von 43 Prozent liegen die Speicherstände fünf Prozentpunkte unter dem Vormonat und drei Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Besonders angespannt ist die Lage nach Angaben des regionalen Umweltministeriums auf Ibiza und Formentera, wo die Depots mit nur noch 29 Prozent den niedrigsten Stand des gesamten Archipels aufweisen. Dies entspricht einem Rückgang von fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Juni.
Dem monatlich verfassten Bericht zufolge sank der Wasserstand auch auf den anderen Inseln. Auf Mallorca fielen die Reserven von 50 auf 46 Prozent, auf Menorca von 42 auf 40 Prozent. Diese Entwicklung veranlasst die Behörden dazu, einen Großteil der Region in Alarmbereitschaft zu versetzen. Für 88,2 Prozent der Fläche gilt demnach die Vorwarnstufe, während 10,2 Prozent des Archipels bereits die Alarmstufe Rot erreicht haben. Die Inselmitte auf Mallorca ist offiziell in die Dürrezone eingestuft worden. Ibizas kleine Nachbarinsel Formentera bildet mit 1,6 Prozent der Gesamtfläche die einzige Region, die sich noch im normalen Bereich befindet.
August dürfte die Lage weiter verschärfen
Paradoxerweise wies der Juli auf den Balearen laut dem staatlichen Wetterdienst AEMET die siebthöchste Niederschlagsmenge seit 1961 auf. Im Durchschnitt fielen 19,4 Liter pro Quadratmeter, deutlich mehr als im langjährigen Mittel. Auch auf Ibiza und Formentera fielen die Niederschläge mit 6,5 l/m² beziehungsweise 12,0 l/m² deutlich höher aus als normal. Trotz dieser positiven Werte konnten die Wasserreserven nicht aufgefüllt werden.
Zusätzlich zu den Niederschlägen trugen die hohen Temperaturen im Juli zur Verschärfung der Lage bei. Alle vier bewohnten Inseln verzeichneten eine Durchschnittstemperatur von einem Grad Celsius über dem langjährigen Mittelwert. Die Prognosen des balearischen Umweltministeriums für August sind überwiegend pessimistisch: Die Speicherstände dürften weiter sinken.