Wie bereits ankündigt fand letzte Woche von Montag bis einschließlich Samstag die bereits 37. Ausgabe des Eivissa Jazz Festivals mit internationalen und lokalen Musikern in Dalt Vila statt. Austragungsorte waren der Vara de Rey, der Park Reina Sofia und die Baluarte Santa Llùcia.
Die ersten zwei Konzerttage auf dem Vara de Rey und das Konzert am Mittwoch im Park Reina Sofia konnte man gratis genießen.
Junge talentierte Musiker aus Valencia und Mallorca
Den Anfang am Montag auf dem Vara de Rey machte die junge 23-köpfige Bigband Sedajazz aus Valencia. Die talentierten Musiker boten das Beste aus ihrem breit gefächerten Repertoire, darunter Coverversionen aller erdenklichen Stilrichtungen, vom klassischsten Bolero, über Funk Rock, Latin Jazz bis hin zum wildesten Grunge.
Am Dienstag konnte man sich von der Kreativität der mallorquinischen Jazzszene überzeugen lassen. Ebenfalls auf dem Vara de Rey begeisterte zunächst das Goran Levi Quartet, angeführt vom gleichnamigen Gitarristen, die anwesenden Musikliebhaber mit ihrem zeitgenössischen Jazz.
Im Anschluss daran folgte der Saxofonist Miquel Ángel Rigo mit seinem Quintett, die auf originelle, einfache und sensible Art Jazz, Swing, Groove und brasilianische Musik verbanden.
Eivissas Big Band mit Flamenco Premiere
Am Mittwoch ging es dann unterhalb der Stadtmauer im schönen Park Reina Sofia mit dem mit Spannung erwarteten Konzert der Eivissa Big Band weiter. Zum ersten Mal hat die Big Band ihr Repertoire unter der Leitung des musikalischen Direktors des Eivissa Jazz Festivals, Vincent Tur, mit Flamenco erweitert. Und zwar zusammen mit der ibizenkischen Flamenco-Tänzerin Penélope Tafur.

Nach dem Auftritt der Big Band präsentierte die katalanische Sängerin, Pianistin und Komponistin Claudia Bardagí ihr Soloalbum „Wave”. Eine Mischung aus Pop, Rock und Jazz.
Am Donnerstag dann der erste Tag in der atemberaubenden Kulisse der Baluarte Santa Llùcia mit fantastischem Blick auf die Kathedrale und den beleuchteten Hafen.
Es begann mit dem Alex Conde Trio und seinem Flamenco-Jazz. Alex Conde ist ein aufstrebender Pianist aus Valencia, der als Schlüsselfigur in der Entwicklung des Flamenco-Jazz und des Flamenco-Klaviers gilt.
Den Abschluss an diesem Abend machte das Quartett der schwedischen Kontrabassistin Anja Gottberg und ihren modernen Jazzkompositionen.
Musikalischer Höhepunkt des Festivals
Der Freitagabend begann bei sehr starkem Wind mit dem französischen Pianisten Jackie Terrasson und seinem Trio. Der Fusion-Jazz des Trios war definitiv der Höhepunkt des Festivals. Mit ihrer leidenschaftlichen und humorvollen Performance, bei der die Musiker eigene Interpretationen verschiedener Klassiker zum Besten gaben, zogen sie das Publikum in ihren Bann und ernteten dafür tosenden Applaus.

Jackie Terrasson mit seinem Trio. Video: Thomas Hofmann
Abe Rábade und sein Sextett Eivissa Jazz Experience, dieses Jahr bestehend aus Gesang, Querflöte, Altsaxophon, Klavier, Kontrabass und Schlagzeug, beendete den Abend mit einer Jazzsession die galicische und kubanische Wurzeln in einem lebendigen musikalischen Dialog vereinte.
Jazz, der zum Tanzen animiert
Carlos Sarduy, der kubanische Trompeter, der auf Formentera lebt, hat mit seiner Band „Groove Messengers“ am letzten und besucherstärksten Abend des Festivals für Begeisterung gesorgt. Mit ihrem mitreißenden Afro-Salsa-Jazz haben sie das Publikum teilweise sogar zum Tanzen gebracht.
Carlos Sarduy und die Groove Messengers. Video: Thomas Hofmann
Die argentinische Jazz-Fusion-Band Escalandrum formiert vom Schlagzeuger Dani Piazzolla, ist eine der renommiertesten Jazzformationen Argentiniens. Sie beendeten den letzten Abend und das diesjährige Eivissa Jazz Festival mit ihrem zeitgenössischen Jazz.
Für das leibliche Wohl an allen drei Abenden auf der Balurte Santa Llucía sorgten mehrere Food-Trucks.
Eivissa hat mit dieser Ausgabe des Festivals einmal mehr gezeigt, dass es sich als internationaler Kulturstandort der Extraklasse durchaus etabliert hat.