Über die geplante, drastische Verringerung der Fangtage für die Schleppnetzfischerei im Mittelmeer hat die EU Anfang der Woche in Brüssel beraten.
Aus Protest gegen schärfere Vorschriften sind auch die Fischer aus Ibiza und Formentera in den Streik getreten. Heute nun wurde das Ergebnis bekanntgegeben. Fazit: Es kommt nicht ganz so schlimm, wie befürchtet. Doch die Öko-Auflagen werden für die Fischer deutlich härter.
EU-Vorschlag gescheitert, aber …
Immerhin: Die Fischer der Pityusen können mit ihren Booten auch 2025 an fast genauso vielen Tagen hinausfahren wie bisher. Der ursprüngliche Vorschlag der EU, die Fangtage um 79 Prozent zu kürzen, ist damit gescheitert. Mehrere Mittelmeer-Anrainerstaaten, darunter auch Spanien, hatten ihr Veto dagegen eingelegt.
Allerdings gilt die Regelung nur, wenn das Fischen nachhaltiger gestaltet ist. Dazu kann zum Beispiel auch der zeitweise Verzicht auf den Fang etwa von roten Garnelen in bestimmten Fanggründen gehören.
Weniger rote Garnelen
Gerade die Schleppnetzfischerei gilt als sehr umweltschädliche Fangmethode, die Teile des marinen Ökosystems zerstört.
Verabschiedet wurde jetzt, dass zum Beispiel die Fangquote der roten Garnelen im Mittelmeer insgesamt von 787 Tonnen auf 708 Tonnen gesenkt wird. Mithin um rund 10 Prozent. Die Quoten für Goldmakrelen, die „llampugas“, bleiben bei 127 Tonnen.
Die Maßnahmen, die die balearischen Fischer betreffen, werden jetzt genau ausgewertet. Iván Pérez, Vorsitzender der Fischerzunft auf Formentera, sieht die neuen Regelungen skeptisch. Die neuen Vorschriften einzuhalten, sei kompliziert, sagte er.