Der Strand von Illetes auf Formentera gleicht einem Schiffs-Friedhof. Ein Dutzend Yachten oder mehr warf der Orkan an den Strand oder schmetterte sie auf die Felsen, der heute Morgen mit Böen der Windstärke 10 Beaufort und mehr über Formentera fegte. Ein Kollege hat das Chaos der Schiffe erlebt. Er war heute Morgen mit der Autofähre (9.30 Uhr ab Ibiza-Hafen) unterwegs.
Er berichtet: „Es war ein Höllenritt. Zahlreiche Passagiere wurden seekrank mit allen Folgen. Das Schiff wurde hin und her geschleudert. Normal dauert die Fahrt 30 Minuten, aber wir waren nach einer Stunde noch auf dem Meer. Dann teilte uns der Kapitän mit, dass der Hafen von Formentera geschlossen sei und wir zurück nach Ibiza müssten …“
Die Fähre sollte im Sturm umdrehen und zurück nach Ibiza
Das war für die Menschen an Bord keine gute Nachricht, vor allem nicht für die, die unter der Seekrankheit litten. Dann, zehn Minuten später, die nächste Information „Wir können doch den Hafen Formentera anlaufen.“ Gegen 11 Uhr machte die Fähre endlich im geschützten Hafen fest. Anderthalb Stunden erlebten die Passagiere die Hölle. Unser Kollege sah noch bei der Fahrt zum Hafen, wie ankernde Yachten in der Bucht von Illetes abtrieben und wie Spielzeugboote von Wind und Wellen auf den Strand geworfen wurden.
Der nächste Sturm wird am Nachmittag erwartet
„Nach meinen Informationen wurde zum Glück niemand auf den Yachten ernsthaft verletzt“, sagt er und fügt hinzu: „Formentera bereitet sich auf den nächsten Sturm vor. Der soll um 17 Uhr die Insel erreichen.“
Und das bedeutet, dass wohl noch mehr Yachten an den Strand geworfen werden könnten, wenn die Anker nicht halten. Und es besteht die Gefahr, dass die gestrandeten Boote von der Wucht der Wellen endgültig zerschlagen werden …
