Der spanische Unternehmer, der in Andorra lebt, die Konzession für einen Teil des Yachthafens Formentera besitzt und dessen Firma PLyS nun auch den Zuschlag für den Yachtclub Ibiza erhalten hat, heißt Alberto Pedraza. Die Tageszeitung „Diario de Ibiza“ hat eine Geschichte recherchiert, die zu denken gibt.
Hochmoderne zweite Mole
Ganz offensichtlich hat der Mann für den Hafen Formenteras Pläne, die nicht zur Insel passen. Das ist die einhellige Meinung von Politikern und Geschäftsleuten, mit denen Pedraza Kontakt aufgenommen hat.
Er schlägt vor, parallel zur jetzigen eine neue Mole zu konstruieren. Eine Mole, die schwimmt, innen hohl ist und als Parkgarage für Autos dient. Neueste Technik, ökologisch und umweltfreundlich, pries er die Idee. Diese Mole sollten die Fähren und Frachtschiffe nutzen. Der ganze Rest des Hafens würde dann als Freizeithafen den Yachtclubs, also auch ihm, dienen.
Politiker und Geschäftsleute sollen helfen
Ende 2022 und besonders vor den Kommunalwahlen sprach er mit der Ex-Inselrätin Alejandra Ferrer (Gent x Formentera), der Inselrätin Ana Juan (PSOE) und vier Unternehmern, die anonym bleiben wollen. Sie alle haben ihm gesagt, dass diese Pläne völlig unangemessen für Formentera sind, und keiner versteht, was er mit seiner Suche nach Unterstützung beabsichtigt. Wenn ein Projekt ausgeschrieben wird, kann er sich bewerben und basta, sagte beispielsweise Alejandra Ferrer. Andere Wege gibt es nicht.
Was wir brauchen ist höchstens eine Reform des Hafens, keine Erweiterung. Sonst kommen noch mehr Schiffe, und wir sind schon an unseren Grenzen, erwiderte Ferrer ihm.
Inselratspräsident derzeit krank
Auch der umstrittene Inselratspräsident Llorenç Córdoba soll sich mehrmals mit Pedraza getroffen haben. Ende April wollte er im Landtag den balearischen Minister für Meer und Wasserzyklus, Juan Manuel Lafuente, fragen, ob Formentera weiterhin mit seiner Unterstützung einer Neuordnung des Hafens rechnen darf. Die Antwort steht aus, weil Córdoba krankgemeldet ist.
