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Ibiza-Stadt

IbizaHEUTE Leser-Report: Plastik am Strand

Umweltgruppen rufen immer wieder zu kollektiven Strandsäuberungen auf und werden von den Rathäusern der Gemeinden unterstützt. Wer im Winter spazieren geht, sieht besonders nach Stürmen unzählige Plastikreste im Sand liegen. IbizaHEUTE Leser-Reporter Richard Weissborn berichtet von einer umweltfreundlichen Eigeninitiative

Cala Tarida

Liebe Leserinnen und Leser, vor einigen Tagen war ich am Strand von Cala Tarida, dabei fielen mir zwei Personen auf, die unabhängig voneinander mit handelsüblichen Küchensieben den Sand siebten und immer etwas in einen Sack warfen. Mein erster Gedanke war, was suchen sie da?

Nach einer Weile konnte ich feststellen, was da vor sich ging. Die beiden siebten winzige Plastikteile aus dem Sand. Das war der Moment, in dem ich anfing genau zu schauen, was da so alles im Sand eines schönen Strandes liegt. Im ersten Moment sieht man die teils winzigen Teile nicht, aber bei genauem Hinschauen wird der Sand auf einmal bunt. Denn Plastikteilchen in allen Farben werden auf einmal sichtbar. Auch im kleinen Hafen von Coralmar sah ich Unmengen von Plastik an der Hafenmauer.

Viele von Ihnen werden im vergangenen Frühjahr die Berichte über die Verschmutzung der Strände von Bali gelesen haben. So weit ist es auf Ibiza nicht, aber unterschätzen darf man den Plastikmüll auch nicht. Denn viele farblose Plastikteile übersieht man leicht, und mit der Zeit wird das ganze Plastik immer kleiner und zu Mikroplastik, und dieses ist nicht mehr aus dem Sand und dem Meer zu filtern und gelangt so in die Nahrungskette von Meerestieren.

Hier ein paar Fakten, die erschrecken:

Kunststoffe machen 80 Prozent aller untersuchten Meeresabfälle aus.

Jeden Tag gelangen etwa 8 Millionen Plastikteile in unsere Ozeane.

Derzeit treiben schätzungsweise 5,25 Milliarden Makro- und Mikroplastikteile im offenen Meer. Das entspricht ca. 269.000 Tonnen Plastikmüll.

300 Millionen Plastiktüten landen jedes Jahr im Atlantischen Ozean.

Eine Plastiktüte braucht ca. 20 Jahre, um sich im Meer zu zersetzen. Plastikflaschen brauchen bis zu 450 Jahre.

Die größte Müllinsel im Ozean ist ca. 1,6 Millionen Quadratkilometer groß und damit fast 5-mal so groß wie Deutschland.

Die übermäßige Verschmutzung der Meere hat zur Entstehung von über 500 “toten Zonen” im Ozean beigetragen.

73 Prozent der Tiefseefische im nordwestlichen Atlantik haben Plastik im Bauch.

Meine Bewunderung für die Menschen, die jetzt die Initiative ergreifen und versuchen, etwas zur Entfernung von Plastikmüll beizutragen, ist groß, auch in Bali helfen Touristen mit, die Strände zu säubern. Früher habe ich oft Zigaretten-Kippen, die im Bereich meines Liegeplatzes waren, eingesammelt. Dieses Problem ist in den letzten Jahren Dank Rauchverbot und des Umstands, dass immer weniger Menschen rauchen, besser geworden. Beim nächsten Strandbesuch werde auch ich die Initiative ergreifen und ein kleines Küchensieb mitnehmen, um ein wenig zur Reinigung unserer Umwelt beizutragen.

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