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Ibiza-Stadt

IbizaHEUTE-Report: Schluss mit dem Trinken auf der Straße

Mit der Flasche Bier oder Brandy in der Hand durch Sant Antoni ziehen? Das kann teuer werden. Zwischen 500 und 1500 Euro liegen die Strafen für Alkohol trinken auf den Straßen oder am Strand. Das ist das neue Gesetz gegen den „Sauftourismus“. Es gilt für Ballermann und Co. auf Mallorca und für Sant Antoni auf Ibiza. Damit das Verbot auch eingehalten wird, bekommen die Gemeinden jedes Jahr 4 Millionen Euro für die Kontrolle.

Vor allem die trifft das neue Gesetz, die eigentlich nur zum Trinken und Feiern auf die Inseln kommen. Das gilt für die Deutschen am Ballermann und rund um die Straßen mit den einschlägigen Bier-Kneipen. Es trifft auch Llucmajor, die Hochburg des britischen Sauftourismus. Auf Ibiza gilt das neue Gesetz nur für das Problemgebiet Sant Antoni, das sich hauptsächlich junge Engländer als Feier-Urlaubsgebiet ausgesucht haben.

Gilt auf Ibiza für Sant Antoni

Die regierten entsprechend – von weinerlich bis empört. Bei entsprechenden Interviews in englischen Boulevard-Zeitungen kommentierten die befragten Fans von Sant Antoni mit Sätzen wie: „Die ruinieren unseren Urlaub!“ Zitiert wird ein Daniel (24) aus Portsmouth, der sagt, sie kämen nach Sant Antoni auf Ibiza, um eine gute Zeit zu haben. Wenn das Trinken eingeschränkt würde, würde es Sant Antoni ruinieren. Da käme ja keiner mehr hin. Sein Freund Bradley kündigte heftigen Protest an: „Wir sind Engländer, wir trinken viel. Wir kommen hierher, um uns zu betrinken – scheiß auf die Regeln …“

Nun, was besagen diese neuen Regeln?

Wer beim Alkoholkonsum auf der Straße oder am Strand erwischt wird und „das Zusammenleben stört, Menschenansammlungen erzeugt oder die Ruhe in der Umgebung beeinträchtigt“ muss mit den Strafen zwischen 500 und 1500 Euro rechnen.

Geschäfte, die Alkohol in den ausgewiesenen Zonen verkaufen, müssen abends zwischen 21.30 und morgens 8 Uhr schließen. Bisher durften sie in dieser Zeit keinen Alkohol verkaufen, durften aber geöffnet haben. Natürlich wurde es nicht selten mit dem Verkaufsverbot von Hochprozentigem nicht so genau genommen …

Einschränkung auch für Party-Boote

Es trifft auch die Partyboote. Sie dürfen zwar noch auslaufen, aber innerhalb einer Seemeile, das sind 1,852 Kilometer, vor den „Trinkgebieten“ dürfen sie nicht kreuzen – und auch keine Passagiere aufnehmen. Und in den Hotels wird jetzt das Balconing bestraft, das Klettern von einem Balkon zum anderen. Das passiert meist nach reichlich Alkoholkonsum und sorgt, wie der Sprung vom Balkon in den Pool, jedes Jahr für Todesopfer.

Die neuen Regeln gelten seit vergangenem Samstag, 11. Mai 2024, und erst einmal bis Ende 2027. Die Gemeinden hoffen, dass sich bis dahin der Sauftourismus totgelaufen hat und die Gesetze nicht verlängert werden müssen. Das, so sind viele Insider überzeugt, ist ein frommer Wunsch. Sie sagen: „Für viele Kegelvereine und Co. steht die Sauftour nach Ibiza fest im Jahres-Programm. Da wird sich nicht viel ändern. Sie trinken dann nicht auf der Straße oder am Strand, aber in den entsprechenden Kneipen wird weiter gefeiert, bis der Morgen kommt – getreu dem Ballermann-Lied: Ich sitz schon wieder dicht in ’nem Flieger…“

Übrigens: Finanziert wird der Kampf gegen den Sauftourismus aus den Einnahmen der Touristensteuer. Und die müssen alle zahlen. Auch die, die des Alkohols wegen nach Ibiza oder Mallorca fliegen.

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