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Vierter Tag

Medizinerstreik legt Gesundheitssystem auf Ibiza lahm

Auf Ibiza wird man in dieser Woche besser nicht krank. Ein landesweiter Ärztestreik in Spanien hat im Gesundheitsbereich von Ibiza und Formentera zwischen Dienstag und Donnerstag bereits zur Absage von 46 Operationen geführt. Hinzu kommen 1644 ausgefallene Arzttermine – 650 in Krankenhäusern und bei diagnostischen Untersuchungen, 994 in der Grundversorgung. Der Streik endet an diesem Freitag.

Hintergrund der Arbeitsniederlegung ist die Ablehnung des vom spanischen Gesundheitsministerium vorgelegten Rahmenstatuts für medizinisches Personal im nationalen Gesundheitssystem. Die Mediziner protestieren damit gegen Arbeitsbedingungen, die sie als „strukturell unzumutbar“ bezeichnen.

Hohe Streikbeteiligung

Besonders stark betroffen ist das öffentliche Krankenhaus Can Misses. Dort hätten am Donnerstag 85 Prozent der Ärzte gestreikt, sagt Carlos Rodríguez, Vertreter der balearischen Ärztegewerkschaft Simebal auf den Pityusen. In der Grundversorgung habe die Beteiligung bei 35 Prozent gelegen. In den Gesundheitszentren und auf Formentera sei der Streik schwächer ausgefallen, da dort viele Mediziner zu den gesetzlich verpflichtenden Mindestdiensten (servicio mínimo) eingeteilt seien.

Die Ärzte fordern Verhandlungen, in denen ihre Anliegen nicht mit denen anderer Gesundheitsberufe „vermischt“ würden, wie es der landesweit agierende Gewerkschaftsdachverband CESM formuliert. Zudem verlangen sie eine Neueinstufung der Berufsgruppen nach Verantwortung und Ausbildungsdauer. Bereitschaftsdienste sollten als „außerordentliche Tätigkeit“ eingestuft und entsprechend höher vergütet werden. Diese Stunden müssten außerdem bei der Rentenberechnung berücksichtigt werden.

Wieder Gespräche mit Ministerium

Die Gewerkschaft wirft der Verwaltung vor, medizinische Bereitschaftsdienste als Instrument zu nutzen, um mit unzureichendem Personal eine Vollversorgung zu gewährleisten. „Wir sind zum Dialog bereit, sofern seitens des Ministeriums ein echter Wille besteht, die strukturellen Probleme anzugehen, die den ärztlichen Beruf und die Versorgungsqualität schwer beeinträchtigen“, hatte Simebal am Mittwoch erklärt.

Ein Treffen mit Gesundheitsministerin Mónica García am Donnerstag verlief nach Gewerkschaftsangaben „konstruktiver“ als frühere Gespräche. „Wir haben einen Kommunikationskanal geöffnet und werden sehen, wie er funktioniert. Wir halten an unseren Forderungen fest“, so Rodríguez. Der Streik sei die letzte Option gewesen. Bei den Patienten entschuldige man sich für die Unannehmlichkeiten.

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