Die Sanierung der Ortsdurchfahrt von Jesús auf Ibiza wird erneut zur Geduldsprobe. Die jüngsten Arbeiten zur Verbesserung des Streckenabschnitts sind bereits der vierte Versuch, das chronische Problem zu beheben. Am Mittwoch teilte der Inselrat mit, die Bauarbeiten müssten um weitere zwei Wochen verlängert werden.
Grund dafür sei der „überraschend schlechte Zustand“ des Fahrbahnbelags, der sich in einem weit desolateren Zustand befinde, als erwartet. Die wichtige Zufahrtsstraße bleibe daher für den allgemeinen Verkehr gesperrt.
Die Situation verschärft den seit geraumer Zeit schwelenden Rechtsstreit zwischen dem Inselrat (Consell de Ibiza) und der ursprünglichen Baufirma, Vías y Construcciones S.A. – einem Unternehmen des ACS-Konzerns.
Schäden schlimmer als gedacht
Die aktuelle Baumaßnahme sollte die vor zehn Jahren begonnene Straße ein für alle Mal in einen guten Zustand versetzen. Mehrere Versuche scheiterten bereits. Nachdem die Arbeiten im Februar 2017 mit einer „negativen Abnahme“ endeten, waren nach Angaben der Inselverwaltung bereits drei Nachbesserungen nötig.
Die nun beauftragte Firma Islasfalto hatte ursprünglich zwei Wochen für die Sanierung veranschlagt. Eine Sprecherin des Consell erklärte, die Arbeiten würden sich verlängern, „damit die Verstärkung der Fahrbahn auch dauerhaft wird. Man habe festgestellt, dass die Mängel der vorherigen Ausführung schlimmer waren als erwartet.“
Gerichtsstreit um Kosten und Garantie
Der Inselrat plant, die aktuellen Arbeiten für ein Gutachten zu nutzen und die Kosten der Schäden von der Baufirma Vías y Construcciones zurückzufordern.
Die Inselverwaltung weigert sich zudem, die 65.000 Euro Bürgschaft zurückzuzahlen, da das Ergebnis der Bauarbeiten „die geforderten Anforderungen nicht erfüllt“. Die Baufirma hingegen klagte vor Gericht auf die Zahlung von 154.000 Euro wegen angeblicher Mehrkosten der ursprünglichen Arbeiten (2015 bis 2017). In dem Fall müssen nun die Gerichte schlichten.
Die Sanierung der Ortsdurchfahrt ist Teil eines größeren Projekts zur Neuasphaltierung der EI-100 auf einer Länge von 11,5 Kilometern. Das gesamte Vorhaben umfasst nach Angaben des Inselrates ein Budget von 4,6 Millionen Euro.
