Seit Jahren gerät der Billigflieger Ryanair regelmäßig durch konfliktbereite Passagiere in die Schlagzeilen. Jetzt hat die irische Fluggesellschaft ein hartes Durchgreifen angekündigt. Fluggäste, die durch ihr Fehlverhalten des Flugzeugs verwiesen werden, sollen künftig zusätzlich mit einer Geldstrafe von 500 Euro belegt werden. Das gab das Unternehmen am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt.
Die Airline begründet den drastischen Schritt mit der zunehmenden Belastung für andere Fluggäste. Es sei „inakzeptabel“, dass Passagiere durch das Verhalten „undisziplinierter“ Mitreisender „unnötige Störungen“ erleiden müssten, erklärte ein Unternehmenssprecher. Die neue Regelung solle als „abschreckende Maßnahme“ wirken und störendes Verhalten unterbinden.
Konflikte an Bord „branchenweites Problem“
Ryanair will darüber hinaus renitente Passagiere zivilrechtlich verfolgen. Das Unternehmen wies darauf hin, dass unangemessenes Verhalten „ein branchenweites Problem“ sei, das alle Fluggesellschaften betreffe. „Obwohl es sich um Einzelfälle handelt, die bei allen Airlines auftreten, ist konfliktives Verhalten in einem so beengten gemeinsamen Raum inakzeptabel“, so der Sprecher weiter.
Wie akut das Problem störender Passagiere ist, zeigte Ende Mai Vorfall auf einem Flug der Ryanair-Tochter Lauda Europe von Wien nach Ibiza. Dort feierten mehrere Touristen während des Fluges eine improvisierte Party mit mitgebrachtem Alkohol und Lautsprecher. Die Anweisungen der Flugbegleiter wurden konsequent ignoriert, Müll auf den Boden geworfen. Eine Mitreisende berichtete im Anschluss gegenüber den Medien, die Flugbegleiter seien „völlig überfordert“ gewesen.