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Ibiza-Stadt

Sa Caleta: Besucher-zentrum endlich eröffnet

Nach fünfzehnjähriger Planungs- und Bauzeit war es am Samstag endlich soweit: Ibizas erste Siedlung aus der Zeit der Phönizier bekam ihr Informationszentrum. Auf Besucher wartet unter anderem ein virtueller Rundgang mit 3D-Brillen.

Seit dem gestrigen Samstag ist das Besucherzentrum der phönizischen Siedlungsstätte Sa Caleta auf Ibiza Wirklichkeit.  Die neu eröffnete Anlage unweit des gleichnamigen Strandes bietet Interessierten Einblicke in zwei bedeutende historische Epochen der Insel: die phönizische Besiedlung aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. und die Militäranlagen aus den Zeiten des Spanischen Bürgerkriegs.

Sa Caleta ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und umfasst Besichtigungsrouten mit virtuellen Rekonstruktionen, die über QR-Codes und eine mehrsprachige App zugänglich sind. „Dies ist ein entscheidender Schritt zur Wiederherstellung und Aufwertung dieser anerkannten historischen Siedlung“, sagte Inselratspräsident Vicent Marí bei der Eröffnung. Er lud insbesondere die Einheimischen ein, dieses „noch weitgehend unbekannte Juwel“ zu erkunden.

Die Projektkosten belaufen sich nach Behördenangaben bislang auf rund 554.000 Euro. Eine noch ausstehende Umzäunung soll weitere 228.000 Euro kosten. Finanziert wurde das Besucherzentrum größtenteils durch Einnahmen der sogenannten Ökosteuer (offiziell: Tourismussteuer), die allein mehr als 583.000 Euro beisteuerte.

Besucher können sich in der Anlage frei bewegen

Für die ehemalige Kulturdezernentin Fanny Tur ein Grund, die Abgabe gegenüber Kritikern zu rechtfertigen. „Als die Ökosteuer eingeführt wurde, war sie genau für solche Projekte gedacht.“ Sie erinnerte zudem daran, dass der erste Schritt zum Besucherzentrum 2010 erfolgte, als der Inselrat das Grundstück mit EU-Mitteln erwarb.

Im Zuge der didaktischen Aufbereitung der Anlage gewann Sa Caleta an Besucherfreundlichkeit. Diese können sich nun erstmals zwischen den archäologischen Überresten frei bewegen und neu freigelegte Bereiche erkunden. Zu den Highlights gehörten das Zentrum der Siedlung mit einem kommunalen Ofen und der historische Hafenbereich. „Es handelt sich um eine Ansammlung von Wohnhäusern, keine kohärente Stadt mit interner Struktur wie römische Städte“, klärte ein Historiker der Inselbehörde auf.

3D-Brillen ermöglichen virtuellen Rundgang

Das Interpretationszentrum in Form eines L ist den umgebauten Räumlichkeiten einer ehemaligen Militärkaserne untergebracht. Auf Besuchern warten neben Informationstafeln zur Geschichte der Siedlung auch Nachbildungen gefundener Artefakte. Am meisten gefragt waren am Eröffnungstag jedoch die 3D-Brillen, die einen virtuellen Rundgang durch die antike Siedlung ermöglichen. „Das fühlt sich an, als wäre man Teil von Google Street View“, beschrieb ein Besucher die Erfahrung.

Das Besucherzentrum Sa Caleta ist vom 1. April bis 31. Oktober dienstags bis samstags von 10 bis 13 Uhr sowie 18.30 bis 20.30 Uhr geöffnet.

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