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Ibiza-Stadt

Sant Josep: 43 Prozent des Wohnraums ungenutzt

Die Westküstengemeinde arbeitet derzeit an einem neuen Flächennutzungsplan. Und dabei kommt so manches Detail hinsichtlich der Wohnrealität zutage, das Fragen aufwirft. 

Laut einer neuen städtebaulichen Analyse in der Gemeinde Sant Josep auf Ibiza werden viele Wohnungen und Häuser nicht genutzt.Im Detail weist die Kommune 2.660 leerstehende Wohnungen (16 Prozent) und 4.515 Zweitwohnsitze (27,3 Prozent) auf, 43,4 Prozent des gesamten Wohnraumbestands. Das geht aus einem Bericht zur Aktualisierung des Flächennutzungplans hervor.

Im Vergleich dazu weist Ibizas Inselhauptstadt Eivissa etwa ein Drittel weniger leerstehende Wohnungen auf. Während in Sant Josep über 2.600 Wohnungen nicht genutzt werden, sprach Eivissas Bürgermeister Rafael Triguero im vergangenen Juni von nur 803 leerstehenden Wohnungen – plus schätzungweise 900 illegal an Touristen vermietete Objekte.

Kaum Interesse an staatlichem Vermietprogramm

Der balearische Wohnungsbauminister José Luis Mateo hatte im Februar bekanntgegeben, dass auf Ibiza bislang nur 41 Wohnungseigentümer Interesse am Programm „Alquiler Seguro“ (Sicheres Vermieten) angemeldet hätten. Dieses Programm der Regionalregierung soll mit Garantien und Zuschüssen für Vermieter den regulären Wohnungsmarkt beleben. „Das Programm beginnt sich gerade erst zu entwickeln“, kommentierte Mateo die geringe Resonanz.

Trotz des aktuellen Leerstands plant der neue Flächennutzungsplan (Plan General de Ordenación Urbana) für Sant Josep den Bau von 4.264 weiteren Wohnungen für bis zu 10.660 zusätzliche Einwohner. Gleichzeitig werden die Wachstumsgrenzen im Vergleich zum veralteten Plan von 1986 von 54.000 auf 40.324 Einwohner gesenkt.

Weniger Einwohner, höherer Raumbedarf

Ein weiteres Problem, das aus dem Bericht hervorgeht, ist die extreme Flächenausdehnung: Mit rund 1.180 Hektar bebauter Fläche nutzt Sant Josep fast dreimal so viel Raum wie Eivissa (453 Hektar), obwohl dort deutlich mehr Menschen leben. In dem Entwurf des Flächennutzungsplans wird die „besorgniserregende Abhängigkeit von privaten Interessen“ und das „übermäßige Vorherrschen von Einfamilienhäusern“ kritisiert. Zudem warnt er vor einer fortschreitenden Bebauung des ländlichen Raums, besonders in landschaftlich attraktiven Höhenlagen.

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