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Ibiza-Stadt

Wie ihre Vorgängerin: Neue Kläranlage stinkt zum Himmel

Die balearische Behörde für Meer und Wasserzyklus (Conselleria del Mar y del Ciclo del Agua) will kurzfristig Maßnahmen gegen die Geruchsbelästigung rund um die neue Kläranlage von sa Coma ergreifen. Das Kuriose dabei: Die seit Februar 2024 schrittweise in Betrieb genommene Anlage ist noch nicht offiziell eingeweiht worden. Sie soll in Zukunft das in die Jahre gekommene Klärwerk in Eivissa ersetzen.

Nachdem bereits die alte Kläranlage für zahlreiche Beschwerden gesorgt hatte, meldeten Anwohnervereine nur wenige Monate nach Inbetriebnahme der neuen Anlage im September erneut Geruchsprobleme. Mehr als 400 Unterschriften seien beim Inselrat eingereicht worden, um Lösungen für das Problem zu fordern, das sich nun in die Gegend um sa Coma und das Gewerbegebiet Montecristo verlagert habe, gab das Ministerium zu.

Ursache in den Belüftungsventilen bekannt

Nach einer Analyse der betroffenen Bereiche sehen die Behörden die Ursache in den Belüftungsventilen der Abwasserleitungen zur Kläranlage. „Dieser Luft, die mit dem Abwasser in Kontakt kommt, verdirbt und verbreitet sich beim Austritt nach außen“, erklärt der Geschäftsführer der balearischen Wasseragentur Abaqua, Emeterio Moles.

Als Sofortmaßnahme sollen umgehend Aktivkohlefilter in den betroffenen Entlüftungsschächten installiert werden. Diese Technologie komme bereits zur Geruchsneutralisierung in Kläranlagen zum Einsatz, so Moles.

Weitere Probleme durch hohen Salzgehalt

Zusätzlich bereitet dem neuen Klärwerk offenbar der hohe Salzgehalt des Abwassers Schwierigkeiten. Mit über 7.000 Mikrosiemens Leitfähigkeit überschreite das gereinigte Wasser deutlich den für die Wiederverwendung in der Landwirtschaft zulässigen Grenzwert von 3.000 Mikrosiemens. „Je weniger salzig das Wasser ist, desto mehr Bakterien vermehren sich“, erläuterte Moles die Problematik für den Reinigungsprozess.

Durch Reparaturen an der städtischen Kanalisation habe man jedoch bereits die Meerwasser-Infiltration um durchschnittlich 3.000 Kubikmeter täglich reduzieren können. Die vom Umweltministerium erbaute Anlage war im November 2023 während ihrer Probephase an die Landesregierung  übergeben worden. Seit etwa zwei Monaten ist sie nahezu vollständig in Betrieb.

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