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Ibiza-Stadt

Tarifstreit auf Ibiza

Zweiter Streiktag: Busfahrer legen Nahverkehr lahm

Die Busfahrer des öffentlichen Verkehrsverbunds TIB auf Ibiza und den Nachbarinseln haben am Montag ihre zweite Streikrunde eingeläutet. Die Arbeitsniederlegung ist Teil einer Protestwelle, die am vergangenen Freitag begonnen hatte und sich gegen die stockenden Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag richtet.

Nach Angaben der Gewerkschaft SATI, die den Großteil der Beschäftigten vertritt, beteiligten sich am ersten Streiktag sämtliche Busfahrer auf Ibiza, Mallorca und Menorca an der Arbeitsniederlegung. Die Regionalregierung der Balearen hatte im Vorfeld jedoch Mindestdienste von 60 Prozent angeordnet, um die Mobilität mitten in der Urlaubersaison zumindest teilweise aufrechtzuerhalten.

Mehr Geld und mehr Pausen

Im Zentrum der Tarifauseinandersetzung stehen zwei Hauptforderungen: Die Gewerkschaft besteht auf eine Lohnerhöhung von 8,5 Prozent, um die durch die Inflation entstandenen Kaufkraftverluste auszugleichen. Zudem sollen die Arbeitszeiten der Fahrer neu geregelt werden, um unter anderem regelmäßige Pausen zu gewährleisten.

Gewerkschaftsvertreter Jesús Rodríguez kritisierte die derzeitigen Arbeitsbedingungen am Montag wiederholt scharf. Obwohl den Fahrern theoretisch 30 Minuten Pause zustünden, könnten sie aufgrund unregelmäßiger Dienstpläne „sieben oder acht Stunden verbringen, ohne den Hintern vom Sitz zu heben“, sagte er gegenüber Medienvertretern. Die Gewerkschaft fordert, dass die Arbeitszeit acht Stunden täglich nicht überschreiten dürfe und Pausen mindestens 15 Minuten am Stück dauern müssten.

Arbeitgeber sehen wenig Handlungsspielraum

Die Arbeitgeberseite zeigt sich kompromissbereit, sieht aber wenig Spielraum. Petra Mut von der Federación Balear de Transportes (FEBT) verwies darauf, dass die Arbeitsbedingungen „an öffentliche Ausschreibungen gekoppelt“ seien, die bis 2030 laufen. Dies schränke die Verhandlungsmöglichkeiten erheblich ein.

Die Regionalregierung versucht indes seit Monaten, zwischen den Parteien zu vermitteln ohne direkt in die Tarifverhandlungen einzugreifen. Sollte keine Einigung erzielt werden, droht ab kommenden Freitag ein unbefristeter Streik.

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