Ein Coup der Superlative ist der spanischen Polizei gelungen: Über eine Tonne Kokain und 460.000 Euro Bargeld sind sichergestellt, 72 Personen insgesamt festgenommen und drei Labore geschlossen. Die Polizei hat ein Netz gesprengt, das die Balearen, auch Ibiza, mit Kokain versorgte. Zehn Kilo verteilten die Händler von Barcelona aus auf Ibiza, Mallorca und Menorca pro Woche.
Schiffsladungen aus Südamerika
Vergangenen Dienstag landeten 600 Beamte der Guardia Civil und Nationalpolizisten den endgültigen Schlag auf Mallorca, in Tarragona und Barcelona. Die Vorbereitungen liefen seit Sommer 2022. Sie nannten die Operation „Fade“, nach dem Haarschnitt einiger Bandenmitglieder.
Offensichtlich organisierten Dominikaner den Vertrieb des Rohmaterials aus Kolumbien. In Valencia und Barcelona kam es mit Schiffsladungen aus Südamerika an. Im Labor wurde dann das Kokain fabriziert. Auch Spanier waren beteiligt. Alle Festgenommenen sind zwischen 20 und 50 Jahre alt. Die Polizei kann auch Verbindungen zu galicischen und französischen Mittätern nachweisen.
Lkw brachten Drogen als Beiladung auf die Inseln
Die versteckte Droge wurde von einem Dutzend normaler Lkw vom Festland aus nach Palma und das weniger überwachte Alcúdia befördert. Die Lkw-Fahrer erhielten 2000 Euro in die Hand pro Beiladung. Wenn sie sich verspäteten, mussten sie eine Woche aussetzen.
Die überaus hermetische und professionelle Organisation des Kartells stellte die Polizei vor Herausforderungen. Dank der Zusammenarbeit der Nationalpolizei und der Guardia Civil Mallorcas und Barcelonas gelang es den Ermittlern jedoch, den bislang größten Drogenring auszuheben und die größte Menge Kokain sicherzustellen, die auf die Inseln gelangt ist.
