Balearen: Mangel an qualifizierten Arbeitskräften
Auf den Balearen fehlen seit zwei Jahren rund 80.000 qualifizierte Arbeitskräfte. Zu diesem Schluss kommen die verschiedenen Verbände von Hotels und Gaststätten, Handel, Bau, Industrie, Landwirtschaft und Transport. Die Stiftung Impulsa Balears kalkuliert, dass 32 Prozent der Arbeitskräfte nicht ausreichend qualifiziert sind für die Aufgaben, die sie übernehmen.
Die Digitalisierung und Erneuerbare Energien stellen viele Firmen vor Herausforderungen. Aber es werden auch Schweißer, Elektriker und Mechaniker gesucht. Klempner, möchten wir hinzufügen. Generationswechsel, geforderte Sprachkenntnisse und nicht eben großzügige Bezahlung machen manche Berufe, die dringend gebraucht werden, unattraktiv.
Bei einer Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent im Juli herrscht annähernd Vollbeschäftigung auf den Inseln. Bei den Dienstleistungen, also Tourismus, Gastronomie und Hotels, waren im ersten Quartal dieses Jahres 2500 Stellen nicht besetzt. 2022 waren es sogar 13.000. Rund 9000 qualifizierte Arbeiter fehlen im Baugewerbe, 4000 in der Industrie.
Suche nach Lösungen
Für viele Arbeitnehmer in den Unternehmen bedeutet das Überstunden und Mehrbelastung. Für Firmen, dass sie nicht wachsen können. Ein Grund für den Arbeitskräftemangel sind zweifellos die hohen Lebenshaltungskosten auf den Inseln, die auswärtige Bewerber abschrecken.
Da sich daran so schnell kaum etwas ändern wird, will der neue balearische Minister für Beschäftigung und Energie, Alejandro Saénz de San Pedro, nun die Ausbildung der Inselbevölkerung fördern. Es sollen Zentren ausgebaut und neue gegründet werden, auch für Berufe in Nautik, Handel und Transport, vor allem in Hinblick auf Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Energie. So könnte geschulter Nachwuchs in hoffentlich naher Zukunft gute Jobs übernehmen.