Die Guardia Civil hat übereinstimmenden Medienberichten zufolge am zurückliegenden Samstag die Klimaaktivistin Luna L. von der Umweltschutzorganisation Futuro Vegetal festgenommen. Wie die Aktivistengruppe auf der Plattform X (vormals Twitter) mitteilte, sei L. auf dem Heimweg von ihrer Arbeit als Ärztin während einer Routinekontrolle nahe der nordspanischen Stadt Formigal angehalten worden.
Der Grund für die Festnahme sei eine Protestaktion am Flughafen von Ibiza im Sommer 2023 gewesen, bei der ein Privatjet mit Farbe besprüht wurde. Die Aktion löste seinerzeit ein großes Medienecho aus. Laut Futuro Vegetal habe das Amtsgericht Ibiza einen Haftbefehl gegen Lagos erlassen, „ohne sie jemals darüber in Kenntnis gesetzt“ zu haben. Nach Darstellung der Umweltschutzorganisation wurde L. am Sonntag unter Auflagen wieder freigelassen.
Die damalige Protestaktion hatte im Rahmen der Kampagne „Jets and Yachts, The Party’s Over“ (Jets und Yachts, die Party ist vorbei) stattgefunden. Neben Futuro Vegetal trat die Gruppe Extinction Rebellion Ibiza als Organisator der Aktion auf. Aktivisten beider Gruppen verschafften sich damals Zugang zur Landebahn des Flughafens und besprühten einen Privatjet mit Farbe. Die dazugehörigen Fotos stellten sie der Presse zur Verfügung.
Ziel der Kampagne sei es gewesen, auf die „Klimaungerechtigkeit“ aufmerksam zu machen, schreibt Futuro Vegetal auf X. Die Organisatoren argumentieren, dass die „Luxus-Emissionen nur einer kleinen Elite“ zugute kämen, während der Rest der Bevölkerung unter den Folgen des Klimawandels leide. Die Aktivisten rechtfertigten ihre Aktionen mit dem juristischen Prinzip des „Notstands“, wonach es bei unmittelbarer und schwerer Gefahr legitim sei, einzugreifen, um größeren Schaden abzuwenden.
Der Eigentümer des beschädigten Privatjets stellte nach der Aktion Anzeige bei der Polizei. Die dadurch eingeleiteten Ermittlungen mündeten jetzt in der Festnahme der Aktivistin L.
