Der Brand auf der Yacht „Irmao“, die am Samstag bei Punta Pedrera vor Formentera gesunken ist, erinnert an die „Asia SF“, die im vergangenen Jahr vor Formenteras Cala Saona in Brand geraten war. Sie wurde damals bis Cap Martinet nach Ibiza geschleppt, wo sie sank, und anschließend von einer Spezialfirma geborgen. Bei der „Irmao“ war das Feuer so extrem stark, dass das Schiff der Seenotrettung „Acrux“ es nicht schaffte, die Superyacht „in Sicherheit“ zu bringen. Sie ist in 58-Meter-Tiefe gesunken. Dort können Taucher nicht sicher arbeiten.
Offensichtlich ist der Großteil des Sprits verbrannt. Nach dem Sinken haben die Piloten eines Flugzeugs von Salvamento Marítimo austretenden Treibstoff gesichtet. Den hat die „Acrux“ mit den Schiffsschrauben so zerwirbelt, dass er sich praktisch auflöste. Weitere Flecken wurden nicht entdeckt. Das Flugzeug kontrolliert das Gebiet weiter.
Meer der Pityusen mit vielen Notrufen
In beiden Fällen handelt es sich um verheerende Brände, die auch woanders hätten ausbrechen können. Glücklicherweise kam niemand ums Leben. Andere Unglücke geschehen, weil die Skipper die Untiefen nicht kennen oder Boote zusammenstoßen.
Das Meer der Balearen ist nicht ungefährlich und das der Pityusen ist besonders heikel. Der Meeresgrund liegt voller Freizeit-Wracks, sagte José Ramón Crespí, Chef der Seenotrettung (Salvamento Marítimo) der Balearen am 8. August dem Rundfunksender SER. Von 32 Notrufen von Yachten oder Schiffen auf den Balearen im April, kam die Hälfte aus den Gewässern von Ibiza und Formentera. Schon im April. Was mag da im Juli und August erst passieren.
2022 wurden bei den beiden Inseln 218 Notfälle betreut, 90 Boote mussten abgeschleppt werden. 30 liefen auf Felsen oder Grund und 23 waren Boote mit Flüchtlingen. Crespí bat alle Freizeitskipper, die in Booten und Yachten auf den Pityusen unterwegs sind, um erhöhte Aufmerksamkeit. „Das Meer ist gefährlich und es sind sehr viele Boote unterwegs“.