Die Stiftung der Schifffahrtsgesellschaft Baleària und die Nature & People Foundation verfolgen ein ehrgeiziges Projekt: Formentera soll zum Hauptziel für nachhaltigen Tourismus auf der Welt werden. Unter dem Namen „Living Formentera“ wollen sie die Insel aufforsten und die Artenvielfalt sichern. Denn die südliche Pityuse hat große Probleme. Man müsse jetzt handeln, sagten die Initiatoren.
Zu wenig Vegetation
36 Prozent weniger Regen in den vergangenen Jahren führen zu extremer Wasserknappheit. Die Insel hat bis zu 60 Prozent ihrer Natur in den vergangenen Jahrzehnten eingebüßt. Temperaturrückgänge durch Pflanzen fallen auf Formentera sehr gering aus. In städtischen Gebieten beträgt die Vegetation nur zehn Prozent.
Um das zu ändern und dem Klimawandel zu begegnen wollen die Stiftungen 475.000 heimische Bäume und 1000 Sträucher pflanzen. Davon erhoffen sie sich einen Temperaturrückgang um mindestens einen Grad Celsius. Außerdem Schutz und Vermehrung der Artenvielfalt sowie die Wiedereinführung früherer Kulturpflanzen Formenteras.
Private und öffentliche Gelder
Finanziert wird das Vorhaben über Kredite für urbane Artenvielfalt, die private und öffentliche Geldgeber ansprechen. Die Kosten von 20 Millionen Euro sollen sich in 90 Millionen Euro wirtschaftlichen Gewinn für die Insel verwandeln.
Die Regierungschefin der Balearen, Marga Prohens, war bei der Vorstellung von „Formentera Living“ dabei und bedankte sich dafür, dass eine Balearen-Insel für dieses vielversprechende Pilotprojekt ausgewählt wurde. Formentera versuche seit langem, einen verantwortungsbewussten Tourismus zu fördern. Einen Gewinn für die Lebensqualität sieht Inselrats-Präsident Óscar Portas: „Weniger Hitze, mehr Schatten, bessere Luft und bessere Gesundheit“, bringe die Natur.