Hälfte von Ibizas Brunnen dramatisch überlastet
Trinkwasser ist auf Ibiza notorisch knapp. Hier sprudelnde Quelle in Es Broll. Foto: Rüdiger Eichhorn
Die Stiftung „IbizaPreservation“ warnt, dass mehr als die Hälfte der unterirdischen Grundwasser-Reserven auf Ibiza überlastet sind, das Niveau also dramatisch sinkt. Von den 16 bekannten Vorkommen sind 2022 nur sieben auf einem quantitativ guten Niveau. Diese sieben sind Portinatx, Port de San Miguel, Sant Agustí, Santa Eulària, Sant Llorenç de Balafia, Es Figueral und Jesús.
Überlastet sind acht: Santa Agnès, Pla de Sant Antoni, Cala Llonga, Roca Llisa, Cala Tarida, Porroig, Santa Gertrudis und Serra Grossa. Es Canar steht kurz davor auf Risiko-Niveau.
Die Stiftung weist darauf hin, dass nach dem europäischen Rahmen für Wasserwirtschaft alle unterirdischen Wassermassen bis 2027 in gutem Zustand sein müssen. Ausnahmen müssten gerechtfertigt werden.
Die Lage hat sich aber generell etwas verbessert. 2012 befanden sich 63 Prozent der Vorkommen auf dem Niveau schlecht. 2022 waren es 50 Prozent. Die Reserven mit schlechtem Niveau sind von 10 auf acht gesunken. Es Canar ist eine von den beiden, die sich verbessert haben, auch durch die Nutzung von entsalztem Wasser in den Haushalten. Darin liegt eine Chance, damit die Reserven sich langsam wieder auffüllen können. Die größte Chance für die Erholung des Wasserstands ist allerdings eine effiziente und sparsame Nutzung des kostbaren Wassers, heißt es im Bericht.
In Roca Llisa und Santa Gertrudis hat sich das Niveau seit 2015 verschlechtert. Außerdem mischt sich durch das niedrige Niveau Meerwasser in das Süßwasser, was sich an der Menge von Chlorid (Salzgehalt) ablesen lässt. IbizaPreservation dankt der „Allianz für das Wasser Ibiza und Formentera“ für ihre unermüdliche Arbeit beim Zusammenzutragen von Daten.