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Ibiza-Stadt

Ibiza: Dramatische Räumung des illegalen Lagers

Es ist ein dramatisches Beispiel für das Elend der Wohnungsnot auf Ibiza. Männer, Frauen, Familien mit Kindern, die teils jahrelang in Zeltlagern leben. Viele von ihnen haben Arbeit, aber sie finden trotzdem keinen bezahlbaren Wohnraum. Eines der Lager, Can Rova, wurde auf richterliche Entscheidung hin am Mittwoch geräumt.

Privatgrundstück und richterliches Urteil

Die Räumung des Privatgrundstücks Can Rova in Can Negre, die das Rathaus Santa Eulària am Mittwoch durchführen ließ, lief, wie zu erwarten war, nicht problemlos ab.

Dass auf richterliche Entscheidung geräumt werden muss, war schon lange klar. Der erste Termin am 10. Juli wurde aus juristischen Gründen auf den 31. Juli verschoben. Das Sozialamt Santa Eulària hat den Familien Hilfe angeboten. Dennoch haben viele Menschen – offensichtlich 150, darunter 19 Minderjährige – nicht geglaubt, dass sie das Gelände wirklich räumen müssten.

Widerstand und Tränen

Manche haben ihre Sachen zusammengepackt und sind gegangen, als die Polizei am Mittwochmorgen eintraf. Rund 60 Personen weigerten sich, das Gelände zu verlassen. „Wo sollen wir denn hin“, schrien Frauen verzweifelt unter Tränen. Es kam zu Protesten und dramatischen Szenen, als die Bereitschaftspolizei die Bewohner vertrieb.

Sechs Festgenommene

Diese haben die Sant Antoni-Straße eine Zeitlang besetzt. Die Guardia Civil regelte den Verkehr und versuchte, die Szene zu entschärfen. 12 Ortspolizisten mit zwei Drohnen waren vor Ort. Vier Männer und zwei Frauen wurden wegen Missachtung der Staatsgewalt festgenommen.

Sozialamt kümmert sich

Wie berichtet, haben die Besitzer des Grundstücks ihren Bruder verklagt, der es als Lagerplatz vermietete, und auf Räumung gedrängt. Ein Gericht gab ihnen recht, das Rathaus hat auf richterliche Anordnung räumen lassen. Die Pressestelle stellt klar, dass sie sich der sozialen Problematik bewusst ist. Die Sozialarbeiter waren am Mittwoch vor Ort. Zwei Familien zahlte das Sozialamt am Dienstag und Mittwoch die Kaution für eine Wohnung. Auch um die Tiere, einen Hund und eine Katze, die zurückblieben, kümmerte sich jemand vom Rathaus.

Hilfe reicht nicht aus

Allerdings reichte das bei weitem nicht aus. Abends haben sich wieder über 30 Personen, Kinder inklusive, in Can Bufi versammelt. Sie wussten nicht, wohin. Die Sozialdienste Santa Eulàrias haben zehn Mütter mit Kindern im Heim Nazaret von Caritas untergebracht, drei Männer übernachteten im Obdachlosenheim Sa Jovería und die anderen Erwachsenen schliefen in der Sporthalle S’Olivera. Aber das ist keine Lösung auf Dauer für diese Menschen, die inmitten einer Hitzewelle buchstäblich auf der Straße sitzen.

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