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Ibiza-Stadt

Ibiza: Entsorgung der Klärgruben in Gefahr?

Nach den Problemen mit den Wasserreserven auf Ibiza, über das wir in unserem Report diese Woche noch einmal aktuell berichten werden, lauert eine weitere, nicht zu unterschätzende Krise. Die Firmen, die auf der Insel die Sickergruben leeren, warnen, dass die Entsorgung der Abwässer gefährdet ist.

Gruben und Depots

25 bis 30 Prozent der Abwässer entsorgen auf Ibiza Tankwagen, weil viele Häuser auf dem Land nicht an das kommunale Netz angeschlossen sind. Es gibt schlicht keine Kanalisation. Neue natürliche Sickergruben sind verboten, weil sie das Grundwasser verunreinigen. Also bleiben die alten Gruben und Kunststoff-Depots im Garten. Wenn die voll sind, muss der Tankwagen kommen und sie leeren.

Nur zwei Anlagen zum Entsorgen

Für die drei Firmen und ihre Tankwagen gibt es auf Ibiza nur zwei Stellen, an denen sie ihre Ladungen entsorgen können. Und die arbeiten auf halber Kraft. In Can Bossa (zwischen Salinen-Straße und Flugplatz) und in der Cala Tarida.

In Cala Tarida hängt die Leerung von den Arbeitszeiten eines Beamten ab, klagt eine der Firmen. In Can Bossa ist eine der beiden Absaugvorrichtungen seit Wochen außer Betrieb, weil eine Pumpe kaputt ist. Statt 8 Minuten pro Entleerung, stehen die Lkw 2 Stunden in der Warteschlange. Sollte die andere Pumpe auch kaputtgehen, was nicht ungewöhnlich wäre, dann bedeute das ein Desaster.

Wasser und Abwasser auf Ibiza sind ein wichtiges Thema
Wasserversorgung und Abwasser-Kanalisation sind wichtige Themen auf Ibiza. Foto: GOIB

Balearen-Regierung passt

Die Firmen bitten um Gespräche mit den Verantwortlichen im Balearischen Ministerium für Meer und Wasserzyklus. Sie brauchen mehr als die zwei Anlagen zum fachgerechten Entsorgen. Das neue Klärwerk Eivissa könnte Abhilfe schaffen, wenn es dann mal funktioniert.

Palma schiebt die Schuld auf die Rathäuser Ibizas und behauptet, dass die Klärwerke gar nicht zuständig seien, weil diese privaten Abwässer vorher speziell gereinigt werden müssten. Die Firmen erwidern, dass auch die Besitzer natürlicher Sickergruben und Depots Steuern zahlen und ein Recht auf Klärwerksnutzung haben und dasselbe im Lkw landet wie in der Kanalisation.

Foto: Tralimex

Kanalisation statt alter Sickergruben

Wie die Zeitung „Diario de Ibiza“ berichtet, bereiten das Ministerium und die Wasser-Agentur der Balearen (Abaqua) ein Verbot der Leerung natürlicher Sickergruben vor, da die auch noch Erde enthalten.

Das wird sicher nicht von heute auf morgen kommen und kann ja nur funktionieren, wenn schon, wie beispielsweise in Can Furnet bei Jesús, die Kanallisation verlegt ist und entsprechend eine Alternative besteht. Langfristig wird vermutlich angestrebt, alle Haushalte an die Kanalisation anzuschließen, das wäre dann Sache der Rathäuser.

Drei Firmen auf der Insel

Auf Ibiza arbeiten drei Firmen an der Entsorgung privater Sickergruben: Brillant (Herbusa), Tralimex und Limpiezas Pitiusas. Pro Jahr befördern sie 250.000 Kubikmeter Abwässer und springen in 1500 Notfällen außerhalb der Arbeitszeiten ein.

Eine der drei Firmen. Foto: Limpiezas Pitiusas

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