Feste und Konzerte in geschützten Naturparks sind nicht erlaubt. Dennoch haben gleich zwei solcher Events im Juni auf Ibiza stattgefunden. Die Behörden ermitteln.
Luxusmode-Firma
Die spanische Firma für Luxusmode Loewe hat vergangenen Freitag, 28. Juni, ein exklusives Fest im Naturpark der Salinen veranstaltet. An der Verladestation in Sa Canal war vor glitzernden Salzbergen eine festliche Tafel gedeckt, und zahlreiche Vips und Schauspieler fanden sich zum Abendessen und zur anschließenden Party mit DJ ein.
Nun untersucht die Balearen-Regierung, inwieweit Loewe mit dem Event gegen den Plan für Naturparks verstoßen hat. Der schützt das spezielle Ökosystem in ausgewiesenen Gebieten. Nächtliches Licht und Lärm desorientieren beispielsweise Jungvögel bei ihren Flugversuchen, erklären Umweltschützer in der Zeitung „Diario de Ibiza“. Eine Genehmigung für das Fest kann die Firma nicht erhalten haben.
Traditionsunternehmen eines Deutschen
Das Traditionsunternehmen Loewe wurde 1872 von dem Deutschen Heinrich Loewe Rössberg in Madrid gegründet und gehört heute zum Luxusgüterkonzern LVMH. Die Firma ist in vielerlei kulturelle Projekte eingebunden und hatte auch einen Stand auf der Kunstmesse CAN Art, die am Wochenende auf Ibiza stattfand.
Dj Diplo vor dem Vedrà
Am Aussichtspunkt der Cala d’Hort mit Blick auf Es Vedrà hat ein paar Tage zuvor, am 24. Juni, Dj Diplo ein nachweislich illegales Fest mit sehr sehr vielen Fans organisiert. Das Umweltministerium der Balearen-Regierung, die Umweltabteilung der Guardia Civil und die Ortspolizei Sant Joseps wägen noch ab, ob es sich dabei um einen groben oder sehr groben Verstoß handelt. Das könnte dem Dj eine Strafe von 100.000 oder sogar 450.000 Euro einbringen.
Auch das ist Schutzgebiet
Auch hier greift der Plan, der Feste, Konzerte und Spektakel im Schutzgebiet an Ibizas Westküste untersagt. Natur, Umwelt und Anwohner leiden schon genug, weil sich an der Aussichtsplattform zum Sonnenuntergang viele Menschen einfinden und feiern. Und da es sich um eine Steilküste handelt, ist die Ansammlung vieler Personen auch keineswegs ungefährlich (IbizaHEUTE berichtete).
Der Verband „Ocio de Ibiza“, der die Vergnügungsbranche mit Discos und Beach-Clubs vertritt, verurteilt solche illegalen Feste scharf. Sie schaden dem Sektor, der höchsten Respekt vor den Gesetzen für ein friedliches Zusammenleben auf seine Fahnen schreibt.