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Ibiza-Stadt

Ibiza/Frankfurt: „Klima-Kleber“ und die Belastung des Klimas…

Matthias Amend, der mit seiner Familie auf Ibiza lebt und hier auch in einem Club-Hotel arbeitet, viele werden ihn kennen, hat IbizaHEUTE einen Bericht geschrieben: Er war einer von den vielen Tausend Betroffenen bei der Aktion der „Klima-Kleber“ auf dem Flugplatz Frankfurt. Sie legten den Flughafen für Stunden lahm – mit Folgen für die Umwelt. Denn Flugzeuge mussten umgeleitet werden, andere Flüge eingesetzt werden. Das bedeutet: mehr klimaschädliche Abgase in die Luft. Aber lesen Sie den Bericht von Matthias:

Ich musste am Dienstag halb geschäftlich, halb privat nach Frankfurt fliegen; gestern sollte es dann wieder auf die Insel gehen; gebucht wurde die Reise über Lufthansa: Das Beste vorweg, ich habe es geschafft, hier aber mein Odyssee-Bericht:

Um 0.45 Uhr ging es los

Um 04:25 Uhr habe ich von zu Hause meine U-Bahn genommen, um kurz vor 05:00 Uhr morgens am Frankfurter Flughafen zu sein: Mit OS218 (Austrian Airlines) sollte es um 06:40 Uhr nach Wien gehen, um dann, nach – zugegeben – einer „schlanken“ Umsteigezeit von nur 30 Minuten mit OS387 um 08:35 Uhr von Wien nach Ibiza zu fliegen. Soweit so gut … Wie bekannt, hatten sich „meine angeblichen Klima-Retter-Freunde“ gegen 06:00 Uhr an diversen strategischen Punkten (Rollfeder, Startbahnen etc.) am Boden des Frankfurter Flughafens festgeklebt.

Demzufolge war es aussichtslos, dass der Flug nach Wien pünktlich gehen würde und noch aussichtsloser, dass ich den Flieger in Wien nach Ibiza bekommen würde. Ich wurde aber von der Airline gebeten, den Flug nach Wien anzutreten, dort würde man sich um mich kümmern (wenn ich nicht den Flug angetreten hätte, hätte ich auf sämtliche Rechte zur Weiterbeförderung freiwillig verzichtet).

Von Frankfurt nach Wien, von Wien nach München?

Nachdem ich in Wien angekommen war (und mein Ibiza-Flug selbstverständlich weg war, was ja nachvollziehbar ist) bin ich zum Serviceteam von Austrian Airlines. Dort sagte man mir, dass ich auf Freitag, 26.07.2024 um 06:00 Uhr morgens umgebucht sei. Ich bedankte mich, fragte aber noch, ob es nicht eine Alternative gäbe: Man bot mir einen Flug noch am selben Tag (Abflug 13:20 Uhr mit LH2329) nach München an, von dort würde es mit Flug: 4Y0442 bzw. LH4412 um 15:05 Uhr nach Ibiza weitergehen. Ich hielt diese Alternative für deutlich sympathischer, also bat ich meine Reise auf diese Alternative umzubuchen.

Bedauerlicherweise hatte das Flugzeug von Wien nach München rund eine Stunde Verspätung, was zur Folge hatte, dass ich meinen Anschlussflug nicht erreichte. Nun galt es wieder zum Servicecenter (dieses Mal nicht Wien, sondern München und jeweils mit Wartezeiten von rund einer Stunde). Hier wurde mir dann ein Flug nach Palma, mit Eurowings EW1994 geplanter Abflug: 18:15 Uhr nach Palma de Mallorca angeboten. Dort müsste ich aber eigenständig einen Weiterflug nach Ibiza buchen (und bezahlen), aber das dürfte dort kein Problem sein. Die Kosten sollte ich bei Lufthansa einreichen und mit einer Erstattung sei zu rechnen. Also willigte ich ein und ließ mich dorthin umbuchen.

Nach einem Terminal-Wechsel am Münchner Flughafen und Ankunft am Gate wollte ich meinen Flug von Palma nach Ibiza buchen, doch dann der Schock: Es gab keine Kapazitäten mehr und auch in den nächsten Tagen! waren die Flüge ausgebucht. Ich beschäftigte mich also mit dem Gedanken, meine Nacht am Flughafen von Palma zu verbringen, um dann am nächsten Morgen um 08:00 Uhr mit der Schnellfähre (hier gab es noch Plätze) nach Ibiza zu gelangen.

Frankfurt-Ibiza dauerte 17,5 Stunden

Meine Frau gab mir aber den Tipp, ich solle doch einfach mal in das „Interinsulares-Terminal“ gehen und dort nachfragen, ob es nicht eine Möglichkeit eines Standby-Fluges gäbe. So erreichte ich noch das Boarden des letzten Iberia-Fluges, der zum einen aber voll schien, zum anderen die Mitarbeiter wenig interessiert und hilfsbereit waren, mir zu helfen, also flog die Maschine ohne mich nach Ibiza ab (wie an diesem Tage schon zwei zuvor).

Meine ganze Hoffnung lag dann auf dem letzten Flug von UEP Fly um 22:30 Uhr (WT7775), um „meine“ Insel doch noch zu erreichen. Ich schilderte also dem Bodenpersonal meinen Tagesverlauf und die beiden waren äußerst verständnisvoll und bemüht. Sie sagten mir, dass die Maschine voll sei, sie könnten mir aber ein Standby-Ticket (zu einem stolzen Preis von ca. 130,– Euro, der mir in diesem Moment aber vollkommen egal gewesen ist) anbieten und wenn doch Kapazität sei, könnte ich mitfliegen. Und was soll ich sagen: Das gefühlte erste Mal an diesem Tag hatte ich Glück und wurde in letzter Minute doch noch mitgenommen! Somit erreichte ich gegen 23:10 Uhr die Insel und schloss gegen 23:45 Uhr, also rund 17,5 Stunden, nachdem ich meine Wohnung in Frankfurt verlassen hatte, die Tür meines zu Hauses auf Ibiza auf.

„Mein Dank“ an die Klima-Kleber und ihre Umweltbelastung

Noch einmal „Herzlichen Dank“ an die „freundlichen Klima-Kleber“ für diese außergewöhnliche Europa-Tournee. Vielleicht denken die selbst ernannten „Klima-Retter“ auch mal nach, neben dem gigantischen wirtschaftlichen Schaden und die riesigen Unannehmlichkeiten, die Sie bei 10.000den von Reisenden mit solchen Aktionen verursachen, wie viele Tonnen zusätzliche Emissionen durch den zusätzlichen Reiseaufwand der „Gestrandeten“ verursacht wurden.

Herzliche Grüße, Matthias

Sorry, dass der Bericht ein paar Tage nach der Aktion erst veröffentlicht wird, es gab technische Probleme



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