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Ibiza-Stadt

Ibiza: Hausbesetzer werden immer krimineller!

Unser Thema des donnerstags sind mal wieder die Hausbesetzungen, die überall auf Ibiza zunehmen. Durchgeführt von Tätern, die zu immer brutaleren und ausgeklügelteren Methoden greifen – und die Polizei lächerlich machen.

Okupas – es ist ein leidiges Thema mit diesen Hausbesetzern, die gerade in diesen Tagen wieder verstärkt unterwegs sind. Wir in IbizaHEUTE-Online haben oft darüber berichtet: Über die Menschen, die Häuser besetzen. Über die Polizei, die nichts dagegen tut. Ganz egal, ob sie keine Lust hat, sich mit den Okupas auseinanderzusetzen, oder es gesetzlich schwierig ist, worauf sie sich immer wieder beruft.

Es stimmt, das spanische (Grund)-Gesetz garantiert jedem Spanier das Recht auf eine vernünftige Wohnung. Aber nirgends steht geschrieben, dass es auch spanisches Recht ist, einfach Häuser oder Wohnungen von anderen Menschen zu besetzen. Und das spanische Gesetz schreibt auch vor, dass Einbruch eine Straftat ist. Wieso werden die Hausbesetzer also nicht gleich wegen Einbruchs bestraft? „Weil sie behaupten, sie sind länger als 48 Stunden im Haus und dann haben wir keine Handhabe dagegen. Unser Einschreiten wäre Hausfriedensbruch!“ So argumentiert die Polizei immer wieder.

Diese 48-Stunden-Regel, die eigentlich seit Jahren durch eine Gesetzesänderung nicht mehr besteht und Einbruch auch nach 48 Stunden noch Einbruch ist, diese Regel führen Hausbesetzer gegenüber den Behörden immer wieder an – und kommen damit auch durch. Eine Reihe unserer Leser hat schon vor solcher Gesetzgebung und dem Nicht-Einschreiten der Polizei resigniert, ihre Immobilie verkauft und die Insel verlassen. Diesen Aspekt greift Johannes Muhr in einem Leserbrief an unseren Chefredakteur Dieter Abholte auf. Er schreibt:

Hallo Dieter,

das Thema Okupas und Einbrüche ist ja wieder sehr aktuell. Ich habe auch die diversen Artikel darüber in der IbizaHEUTE gelesen. Bei uns in der Anlage, Siesta Mar, ist seit mehreren Wochen auch eine Wohnung besetzt. Bei anderen wurden Wohnungsschlösser verklebt (ein Trick, um festzustellen, dass die Besitzer abwesend sind), Türen versucht aufzuhebeln, sogar der Stromzähler-Raum wurde aufgebrochen, vermutlich um evtl. vorhandene Alarmanlagen in den Wohnungen stromlos zu schalten. (Alarmanlagen bieten den einigen Schutz, wenn sie ausgelöst sind, ist es ein aktueller Einbruch). Gestern wurde ein Gartentor zu unserer Anlage brachial beschädigt usw.

Wo man hinhört, ist auf der Insel die Sicherheit, zumindest subjektiv, gestört. Angeblich soll es im Nordosten, also Santa Eulària, Sant Carles und Cala Llonga ohnehin noch relativ ruhig sein. Einige unserer Nachbarn verlieren mittlerweile schon die Lust auf unsere schöne Insel. Ich weiß nicht, wo das noch hinführen soll!

Ich denke, man sollte jedoch differenzieren zwischen Personen, die auf Ibiza einer Arbeit nachgehen und keine Wohnung haben und Menschen, welche die Hausbesetzung als Geschäftsmodell entdeckt haben, wenngleich das Handeln in beiden Fällen verwerflich ist! Bei den klassischen Okupas handelt es sich in aller Regel nicht um Menschen, die regelmäßig arbeiten.

Leider schützen die örtlichen Polizeien weder die rechtschaffenden Bürger und Urlauber noch deren Eigentum! Die neueste Kriminalstatistik der Balearen spricht doch Bände über Ibiza.

Wenn es so weitergeht, werden der gute Ruf und das positive Image von Ibiza sehr darunter leiden und der Tourismus wird sehr geschwächt werden.

Vielleicht könnt Ihr als Sprachrohr zahlreicher deutschsprachiger Gäste etwas bei der Insel-Regierung, den Gemeinden und den Polizeien bewirken. Es wäre sehr schade, wenn sich der negative Trend fortsetzt und wir südamerikanische Verhältnisse bekommen würden.

Erst einmal vielen Dank an Johannes Muhr für dieses Schreiben. Es drückt das aus, was wir immer wieder von Lesern hören. Viele haben keine Lust mehr auf Eigentum in Spanien. Dazu kommt, dass die Hausbesetzer immer dreister werden. Per Internet werden Tipps für die perfekte Hausbesetzung gegeben. Und auch, wie man damit Geld verdienen kann: Man bietet dem Besitzer der okkupierten Immobilie an: „Für 20.000 (können auch 10 oder 30 Tausend sein) kannst du deine Wohnung wieder haben!“ Unglaublich? Ja, aber inzwischen keine Seltenheit mehr.

Die Politik muss sich schnellsten etwas einfallen lassen, um diese unglaublichen Skandale zu unterbinden, wo Straftäter geschätzt und Opfer verhöhnt werden. Wir bleiben weiter am Thema und werden es bei jedem Gespräch mit der Politik immer wieder sehr konkret beim Namen nennen.

 

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