Deutschen Lesern ist der Aufenthalt des Philosophen und Kritikers Walter Benjamin (1892-1940) auf Ibiza vermutlich bekannt. Seine Schriften und Briefe werden immer wieder zitiert, liebte er doch das archaische Leben auf der abgelegenen Insel. Aber er warnte auch schon vor den Veränderungen, die der zunehmende Tourismus für Ibiza bringen würde. Das war 1932 und 1933, als Benjamin auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus mehrere Monate in Sant Antoni lebte.
Ausstellungseröffnung Samstag
Ein wichtiges Buch über diese Zeit auf Ibiza ist das 2001 auf Deutsch erschienene „Erfahrung und Armut“ von Vicente Valero (Ibiza, 1963). 2023 hat die Fotografin Cecilia Orueta (Madrid, 1960) den Fotoband “Ibiza, la isla perdida de Walter Benjamin” veröffentlicht. Das Projekt ist jetzt als Ausstellung in Es Polvorí in Dalt Vila zu sehen. Eröffnung ist am Samstag, 5. Juli, um 12 Uhr.
Text in Bilder umgesetzt
Orueta ließ sich nach der Lektüre von Benjamins Ibiza-Schriften 2021 und 2022 zu einer Serie von Fotografien inspirieren. Sie interessiert, wie sie schreibt, besonders die Beziehung zwischen Bild und Literatur und dem Wort, die erzählerische Konstruktion, die an den Lauf der Zeit appelliert, und an die Suche nach Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart.
“Ibiza, la isla perdida de Walter Benjamin” ist bis 24. August im Ausstellungssaal Es Polvorí am Baluarte de Santa Llúcia in Eivissa zu sehen.
Am Sonntag, 13. Juli, um 12 Uhr hält die Fotografin einen Vortrag über das Ibiza-Walter Benjamin-Projekt.
Geöffnet: Dienstag bis Freitag 18 bis 20.30 und Samstag und Sonntag 11 bis 13.30 Uhr.