Die Ernte ist wie im Vorjahr super, aber die Abnahme lässt nach. 68.000 Tonnen Salz könnte die Firma Salinera Española in diesem Herbst schöpfen, aber die Lagerfläche nimmt nur die Hälfte auf. Die andere Hälfte bleibt – erstmals in der Geschichte – in den Wasserbecken. Das berichtet die Zeitung „Diario de Ibiza“ und zitiert Ibizas Direktor José María Fernández.
Weniger Nachfrage
40.000 Tonnen weißes Salz für die Lebensmittelindustrie und graues Salz für die Straßen Großbritanniens im Winter lagern noch auf dem Platz, der 75.000 Tonnen fassen kann. Was nicht mehr geerntet wird und in den Becken bleibt, geht aber nicht verloren. Neues Salz kristallisiert sich über der Schicht aus altem.
Die Nachfrage nach dem wertvollen Ibiza-Salz sinkt, weil alle Salinen gute Produktionen hatten, so Fernández. In den vergangenen Jahren hatte es auf dem spanischen Festland heftig geregnet und da musste Ibiza etwa Galicien, Alicante und Murcia aushelfen. Das ist in diesem Jahr nicht der Fall.
Weniger Eis auf Straßen
Außerdem war es im Norden Europas wärmer und wurde nicht so viel Salz für die Straßen im Winter gebraucht. England und Schottland haben deutlich weniger bestellt.
Jährlich exportiert Ibiza zwischen 50.000 und 55.000 Tonnen weißes Salz für die Lebensmittelindustrie. Der Großteil geht für die Stockfisch-Produktion auf die Färöer.
Ausbau mit Hürden
Fernández hatte die Balearen-Regierung mehrfach um den Ausbau der Salinen gebeten. Mehr Becken, Dämme und Lagerplatz könnte instand gesetzt oder geschaffen werden. Das Industrie-Ministerium in Palma hat die Aktivitäten des Konzessionärs zur Salzgewinnung gutgeheißen. Aber das Umwelt-Ministerium blockiert bislang mit Vorgaben zum Schutz der Natur.
