Insel- und Balearen-Regierung beraten gemeinsam über Maßnahmen angesichts der Wasserknappheit und drohenden Dürre auf Ibiza. Die Grundwasser-Reserven bei 34 Prozent müssten unbedingt ruhen, aber konkret gespart wird noch immer nicht.
Hoher Verbrauch nicht gedeckt
Im Sommer verbraucht Ibiza an manchen Tagen 80.000 Kubikmeter Wasser. Die drei Entsalzungsanlagen produzieren 44.000 bis 45.000 Kubikmeter pro Tag. Auf das Jahr gerechnet: 15 Kubikhektometer Wasser liefern Ibizas Reserven, 16 Kubikhektometer schaffen die Entsalzungsanlagen. Das macht 31, gebraucht werden 37 Kubikhektometer.
Die Erweiterung der Anlage in Santa Eulària könnte weitere 5000 Kubikmeter liefern. Falls eine vierte Entsalzungsanlage gebaut wird, dauert es bis zur Inbetriebnahme mindestens fünf Jahre. Es wird also in diesem Sommer Probleme geben. Vermutlich wird auf Ibiza die Alarmstufe Orange für Trockenheit ausgerufen, aber Einschränkungen in der Versorgung gäbe es wohl nicht. Diese Daten nannte der Direktor für Wasservorräte der Balearen-Regierung, Joan Calafat, vor einer Woche (IbizaHEUTE).
Nun doch Einschränkungen
Am gestrigen Montag haben Vertreter der Balearen-Regierung, von Ibizas Consell und den Rathäusern zum Thema Wasser getagt. Da räumte Calafat ein, dass es möglicherweise doch zu Einschränkungen komme. Alles hängt vom Regen ab. Gewisse Einschränkungen sind gesetzlich sogar vorgeschrieben und treten bei Orange (Alarm) ein. Derzeit stehen Formentera und Ibiza aber noch auf Gelb (Vorwarnstufe).
Technische Messungen 2026
Der balearische Minister für Meer und Wasserzyklus, Juan Manuel Lafuente, will nun den Wasserstand der Brunnen auf den Balearen mit moderner Technik messen lassen. Dazu gehören „Sonden zur Ermittlung des Wasserstands und Zähler, die die Daten automatisch und mit völliger Transparenz und Effizienz übertragen, um eine so grundlegende Ressource wie Wasser zu überwachen.“, erklärte Lafuente.
Auf Ibiza betrifft das 6000 legale Brunnen. Die Balearen-Regierung wird am Freitag bei der Kabinettssitzung 2,7 Millionen Euro aus den NextGeneration-EU-Fonds für das Projekt bereitstellen. Vor Juni 2026 würden die Messanlagen aber nicht funktionieren. Und natürlich wüsste man auch nicht, wie viel die illegalen Brunnen abzapfen.
Gemeinden verbessern Infrastrukturen
Ibizas Inselrats-Präsident Vicent Marí hat erklärt, dass seit 2020 bereits 21 Millionen Euro in die Erneuerung der Wasserleitungen und Reparatur von Lecks in den Gemeinden geflossen sind. Der Verlust durch veraltete Rohre und obsolete Infrastrukturen ist noch immer hoch und muss dringend reduziert werden.
Die Gemeinde Sant Josep meldet, dass der Wasserverbrauch 2024 um 7 Prozent gegenüber 2023 gesunken ist. In den ersten beiden Monaten 2025 ging der Verbrauch um 14,75 Prozent gegenüber den Vorjahresmonaten zurück. Einer der Gründe ist die Kontrolle großer Konsumenten, wie Hotels und Ferienanlagen.