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Ibiza-Stadt

Landesregierung plant mobile Entsalzungsanlage

Wenn es im Sommer voll wird auf Ibiza, dann hecheln die drei bestehenden Anlagen der Nachfrage nach dem kostbaren Nass hoffnungslos hinterher. Die Regionalregierung will die Not jetzt mit einer provisorischen Einrichtung lindern. 

Der balearische Wasserversorger Abaqua hat den Bau einer mobilen Entsalzungsanlage in Sant Antoni auf Ibiza ausgeschrieben. Diese Maßnahme erfolge angesichts des Risikos, dass die Insel im kommenden Sommer eine Dürreperiode zu überstehen habe, teilte das zuständige Ministerium mit. Die provisorische Anlage soll in der Cala Gració errichtet werden und täglich bis zu 1.000 Kubikmeter Trinkwasser produzieren. Die bestehende Entsalzungsanlage im Ort weist eine Kapazität von 17.500 Kubikmetern auf.

Der Ausschreibung zufolge plant das Ministerium 786.500 Euro für das Projekt ein. Das Unternehmen, das den Zuschlag erhält, muss innerhalb von 80 Tagen die Inbetriebnahme garantieren, gefolgt von einer 30-tägigen Testphase. Die Ausschreibungsfrist endet am 28. April.

„Es ist eine punktuelle Maßnahme, die dazu beitragen wird, das Wasservolumen im Hauptnetz von Ibiza zu erhöhen und das bestehende Defizit zu reduzieren“, heißt es in einer Mitteilung an die Presse. Der verantwortliche Generaldirektor für Wasserressourcen, Joan Calafat, will die Insel für den Fall rüsten, dass für „Ibiza noch vor dem Sommer eine Dürre-Warnstufe ausgerufen werden könnte.“ Ein Großteil des Territoriums befindet sich seit geraumer Zeit in der Voralarmstufe.

Grundwasserspeicher nur zu einem Drittel gefüllt

Nach Behördenangaben liegen die Grundwasserreserven Ibizas derzeit bei kritischen 34 Prozent. Damit wiesen sie einen ähnlich niedrigen Pegelstand wie während der Dürrephase 2016 auf.

Die Nachfrage nach entsalztem Wasser liegt insbesondere in den Sommermonaten deutlich über den jeweiligen Kapazitäten der drei Entsalzungsanlagen in Eivissa, Santa Eulària und Sant Antoni. In Spitzenzeiten, so die Behörden, liege der Wasserbedarf bei bis zu 80.000 Kubikmetern täglich. Zusammengenommen produzieren die drei Anlagen bei voller Leistung maximal 45.000 Kubikmeter.

Mit weitreichenden Einschränkungen bei der Wasserversorgung rechnet Calafat nicht. Er schloss aber nicht aus, dass es zeitweise zu einem „Qualitätsverlust des Wassers“ kommen könnte. Der Grund: Die Anlagen müssten zu Stoßzeiten auf überbeanspruchte und versalzene Grundwasserreserven zurückgreifen.

Die Landesregierung hatte bereits vor Monaten einen Ausbau der Entsalzungsanlage in Santa Eulària sowie den Bau einer vierten Anlage in Sant Josep ins Spiel gebracht. Beide Projekt würden jedoch frühestens 2030 in Betrieb gehen.

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