Riesige Quallenschwärme sind an mehreren Stränden Ibizas aufgetaucht. In Sant Antoni waren sie schon vergangene Woche im Yachthafen gesichtet worden, wie IbizaHEUTE berichtete.
Nordküste Ibizas betroffen
Jetzt ist auch der Sand in den Buchten Cala Gració und Gracioneta und anderen Stellen der Nordküste bedeckt mit den Schwabbelwesen. Im Meer treiben sie dicht an dicht. Die Leuchtqualle (Pelagia Noctiluca) ruft beim Menschen Verbrennungen hervor, deshalb heißt sie auch Feuerqualle. „Für die Fische sind sie ein Festessen“, sagt der Forscher des Meeresinstituts in Barcelona, Josep María Gili, der Zeitung „Diario de Ibiza“. „Wenn sie tot auf den Meeresgrund liegen, sind sie eine wertvolle Quelle für Kollagen“.

Das Problem ist also nicht ihr massenhaftes Auftreten, sondern der Grund für das vermehrte Auftauchen an den Küsten. Das hinge mit der Erwärmung des Meeres zusammen und dem Mangel an Regen, so Gili. In Küstennähe floss eher noch kühles Wasser ins Meer, doch inzwischen steigen die Temperaturen und der Salzgehalt, es fehlt der Zufluss von Regenwasser.
Quallen kommen nicht gegen Strömung an
Die Quallen treibt es deshalb auch Richtung Küste und wenn dann noch Wind aufkommt, stranden sie. Sie kommen nachts an die Wasseroberfläche, um zu fressen. Tagsüber verstecken sie sich in der Tiefe vor Fischen und Schildkröten. Diese natürlichen Feinde der Quallen, Meeresschildkröten und Thunfische etwa, werden immer weniger. Auch das spielt sicher eine Rolle für die Vermehrung der Quallen. Sie treiben im Wasser und können sich nicht gegen die Strömung wehren, erklärt der Forscher.

Schonungsloser Umgang mit Natur
An der katalanischen Küste ist das Meer bis zu zwei Grad wärmer als früher, das hat Konsequenzen. Deshalb sorgen die gestrandeten Quallen natürlich nicht nur auf Ibiza, sondern auch auf Mallorca und in Katalonien für Schlagzeilen. Gili warnt, dass der Mensch, der die Feuerquallen so fürchtet, durch den schonungslosen Umgang mit der Umwelt alles tut, um sie anzulocken.