53 brennende Autos hat Ibizas Feuerwehr 2023 gelöscht. In diesem Jahr sieht es schon ähnlich aus. Zirka ein Fahrzeug pro Woche beginnt auf der Insel bei der Fahrt an zu brennen. Ursachen und Gründe sind vielfältig.
Ein VW Polo in Jesús, ein Land Rover in Santa Eulària… Die Nachrichten über brennende Autos auf Ibiza reißen nicht ab. Dabei sind es nicht Wagen, die absichtlich in Brand gesteckt werden, das gibt es auch. Nein, es sind Autos, die friedlich fahren, die anfangen zu qualmen und schließlich brennen.
Autos entfachen Waldbrände
Wenn die erschrockenen Fahrer anhalten, bleiben sie manchmal in der Nähe trockener Kiefern oder Büsche stehen, und so geht nicht nur der Wagen verloren, sondern auch ein Stück Vegetation. Ein Waldbrand entfacht sich schnell. Am 27. April waren in Santa Eulària am Fluss Feuerwehrwagen und ein Hubschrauber im Einsatz.

Nun sind es nicht immer ultramoderne, mit Lithium-Batterien ausgestattetet E-Fahrzeuge, die in Flammen aufgehen. Hybridfahrzeuge brennen häufiger, aber es sind Vehikel aller Marken, Klassen und Baujahre auf Ibiza, die plötzlich Probleme haben. Was sind die Gründe?
Alter Fuhrpark
Ibizas Feuerwehr sieht das nicht alarmierend. Die Zahl ist seit Jahren etwa gleich: ungefähr ein Wagen pro Woche. Das kann Brandstiftung oder Motorschaden oder ein Unfall sein. In den allermeisten Fällen sind es Motorschäden.
Der Fuhrpark auf Ibiza ist alt, erklärt die Pressestelle der Bomberos de Ibiza, das macht sich bemerkbar. Die Leute pflegen ihre Autos nicht. Was so lange gehalten hat, lässt uns nicht im Stich, denken sie. Sie sparen sich die Inspektionen, ein Funke richtet dann schnell Schaden an.
Nicht immer professionell
Ähnlich sieht das der Chef des Abschleppdienstes Grúas Ibiza, der die rauchenden Wracks abtransportiert. Paco de la Cruz erklärt, dass die Leute lieber selbst schrauben oder Freunde haben, die einen kennen, der repariert. Das sei schneller, billiger, aber nicht immer professionell. Wenn falsche Schläuche benutzt werden oder bei der Elektronik gepfuscht wird, dann passiert, was passiert, und der Schaden ist nicht mehr aufzuhalten.

Und da sind wir wieder beim Problem der Personalnot auf Ibiza. Wenn die Werkstätten mehr Mechaniker hätten, die Wartezeiten für eine Reparatur oder für den TÜV nicht so lang wären, und die Preise nicht so gestiegen wären, dann würden die Leute ihre Autos besser pflegen.
Busverkehr reicht nicht aus
Der öffentliche Busverkehr auf der Insel wird ausgebaut, aber jeder weiß, dass er ohne Auto oder Motorrad nicht viel unternehmen kann. Die Leute brauchen ihre Wagen, die fahren auch, wenn es schon anfängt, komisch zu riechen oder ungute Flüssigkeiten tropfen, weiß die Feuerwehr.

Was auf jeden Fall hilft: Sollte es im Auto brenzlig riechen, bitte sofort reagieren. Nicht warten, bis der Rauch ins Fahrzeuginnere gelangt. Und nicht warten, bis man im Wald steht. Nützlich sind übrigens kleine 2-Kg-Feuerlöscher: damit kann man Autobrände im Anfangsstadium bekämpfen. Und so schlimmen Schaden für sich und die Umwelt vermeiden.