Wo sich im Sommer Tausende von Urlaubern den legendären Trommlern hingeben, bot sich Ausflüglern am Sonntag ein schauriges Bild: Ein Meer von bläulich schimmernden Segelquallen bedeckte den gesamten Strand von Benirràs.
Wie aus übereinstimmenden Medienberichten hervorgeht, nahmen die Glibbertiere in den vergangenen Tage weite Teile der Küste Ibizas in Beschlag. Die Segelquallen (Velella velella) werden vielfach auch „Barquetes de Sant Pere“ bezeichnet. Dem Fotograf Santi Tur zufolge spülten die Strömungen die Tiere bereits am 29. März zu Hunderttausenden an den Strand von Benirràs. Des Weiteren wurden die Segelquallen in Punta Galera (Sant Joan) und benachbarten Stränden gesichtet.
Nesselgift für Menschen ungefährlich
Experten zufolge handelt es sich bei diesem Phänomen um eine typische Begleiterscheinung des Jahreszeitenwechsels. Die Meeresströmungen tragen dann regelmäßig Massen dieser Tiere an die Strände der Pityusen, wo sie auf dem Sand verenden und gelatineartige Teppiche bilden. Für Menschen stellen sie allerdings keine Gefahr dar, da ihr Nesselgift in den allermeisten Fällen lediglich eine leichte Hautrötung verursacht.
Bei der Segelqualle handelt es sich streng genommen nicht um eine echte Qualle, sondern um eine schwimmende Kolonie von Hydrozoen. Charakteristisch ist ihr dreieckiges Segel, das sie über die Wasseroberfläche treiben lässt. Besonders auffällig ist die intensive blaue Färbung, die auf hellem Sand besonders gut zur Geltung kommt. Die Tiere können eine Größe von bis zu acht Zentimetern erreichen. Die Segelqualle gilt als wichtige Nahrungsquelle für Meeresschildkröten.