Viele Restaurants der gehobenen Preisklasse klagen im Sommer über freie Tische. Die Balearen sind teuer, da guckt mancher Urlauber genauer auf die Karte. Mallorca überlegt, die Preise zu senken. Wird das ein Modell für Ibiza?
Zwei Verbände
Der balearische Unternehmerverband CAEB hat auf Mallorca das Senken der Preise in den Restaurants vorgeschlagen. Auch wenn die Gastronomen auf den Inseln höhere Unkosten haben als in anderen Teilen Spaniens, wären volle Restaurants ein Weg, rentabel zu arbeiten.
Der Präsident der Kleinen und mittleren Unternehmen Ibiza und Formentera (Pimeef), Miguel Tur, lehnt das ab. Das Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen. Ibiza und Formentera setzen auf Qualität – und die ist teuer. Hohe Transportkosten und Immobilienpreise machen sich in allen Bereichen auf den Balearen bemerkbar. „Daran müssen wir arbeiten“, so Tur.
Gewinne sinken
CAEB-Präsident Juanmi Ferrer erklärte, dass früher 20 Prozent Gewinn in der Gastronomie erzielt wurden und 25 Prozent erstrebenswert sind. Aber jetzt sind es 6 bis 8 Prozent höchstens. Viele Restaurants haben die Preise erhöht, aber sie haben weniger Gäste und mehr Unkosten, auch durch höhere Abfallgebühren und administrative Auflagen. Die Unkosten seien nach der Pandemie in die Höhe geschossen. Das merken wir alle, möchte man anmerken.
Restaurants schließen
Deshalb haben viele Gastronomen aufgegeben. Auf Mallorca in diesem Jahr 600 und die wenigsten, weil sie in Rente gingen. Auch in Ibizas Hauptstadt Eivissa sind viele der alten Bars und Cafeterías, in denen Arbeiter, Angestellte und Urlauber einfach und günstig essen konnten, in den vergangenen beiden Jahren verschwunden.