Spanien: Maßnahmen gegen Wohnungsnot
Wohnungen in Eivissa. Foto: Rüdiger Eichhorn
Am Montag, 13. Januar, hat der spanische Regierungschef Pedro Sánchez 12 Maßnahmen gegen die Wohnungsnot in Spanien angekündigt. Denn nicht nur in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt, wie Ibiza, Mallorca, Marbella oder Madrid, sondern vielerorts ist es schwierig bis unmöglich, erschwinglichen Wohnraum zu finden.
Vorbild Balearen
Zu den Maßnahmen gehören Initiativen, die die Balearen-Regierung schon seit einigen Monaten umsetzt. Beispielsweise das Konzept „Sicheres Mieten“, bei dem die Regierung als Bürge oder sogar als Vermieter auftritt. Außerdem sollen Gemeinden Grund und Boden für öffentlichen Wohnungsbau zur Verfügung stellen, auch das versuchen die Balearen bereits.
Eigentümer, die leerstehende Wohnungen auf den Markt bringen, sollen steuerlich entlastet werden. Ferienvermietungen hingegen sollen wie andere wirtschaftliche Aktivitäten besteuert werden. Und ein Fonds wird geschaffen, damit Regionen und Gemeinden mehr Inspektoren anheuern können, die Vermietern ohne Genehmigung auf die Spur kommen.
Sozialer Wohnungsbau für immer
Ganz wichtig: Sozialer Wohnungsbau bleibt sozialer Wohnungsbau und darf nicht zu freien Marktpreisen an Geierfonds veräußert werden. Das ist in der Vergangenheit leider allzu oft geschehen und hat beispielsweise in Madrid die Wohnungsnot verschärft.
Nicht-EU-Ausländer und Briten
Nicht-Residenten der EU sollen künftig 100 Prozent des Immobilienwerts an Steuern zahlen. Das soll der Abschreckung dienen, denn 2024 hätten sie 27.000 Häuser und Wohnungen in erster Linie zu Spekulationszwecken gekauft, sagte Sánchez.
Das betrifft nun auch die Briten, treue Besucher der Balearen. Die Zeitung „Diario de Ibiza“ errechnet aber, dass 90 Prozent der Immobilienkäufe von EU-Ausländern und Insel-Residenten erworben wurden. Und die meisten Briten, die kauften, inzwischen Residenten auf den Inseln seien. Sollte Sánchez‘ Regierung die Pläne umsetzen, wird es künftig für britische Käufer jedoch teuer.