Es haben die ganze Nacht lang Orkanböen auf Ibiza und Formentera gewütet, und auf beiden Inseln entstand Sachschaden. Mindestens eine Person wurde verletzt. Die Häfen waren geschlossen, der Flughafen meldete Verspätungen, auf dem Meer ankernde Boote rissen sich los und Bäume stürzten um. Hinzu kam ein Großbrand auf Formenteras Mülldeponie. Die Häfen beider Inseln sind am Freitag wieder geöffnet. Trotzdem werden Reisende gebeten, sich bei ihren Fährgesellschaften zu erkundigen, denn nicht alle Schiffe fahren.
Die Feuerwehr hatte die ganze Nacht über viel zu tun. Angefangen hatte es mit Buschbränden, weil Leute ihr angesammeltes Reisig verbrannten. Dabei herrschte gestern auf den Inseln die höchste Waldbrand-Alarmstufe Rot. Das bedeutet absolutes Feuerverbot eben wegen des heftigen Windes. Diese Informationen kann man unter alertafoc bekommen oder den gesunden Menschenverstand walten lassen.
Umgestürzte Bäume und losgerissene Boote
Zwei solcher Brände mussten die Feuerwehrleute in Santa Eulària und Sant Carles löschen. Dabei wurden 600 und 200 Quadratmeter Vegetation vernichtet. Ein Baum stürzte auf die Hauptstraße Santa Eulària-Eivissa und blockierte die Fahrbahn. In der Cala de Bou (Sant Josep) stürzte ein Baum auf mehrere parkende Autos, auf der Straße zur Cala Tarida blockierte ein großer Ast den Verkehr.
In Eivissa ist ein Mann schon am Nachmittag von einer Markise buchstäblich umgehauen wurden. Das Gestänge hat sich aus der Mauer gelöst. Der Mann erlitt aber nur leichte Verletzungen, wie sich im Krankenhaus herausstellte. In Santa Gertrudis (Santa Eulària) mussten die Bomberos eine Markise und das Schild eines Geschäfts abnehmen, beides hatte der Wind aus den Verankerungen gerissen.
Auf Formentera haben sich Boote auf dem Estany des Peix von den umweltfreundlichen Bojen losgerissen. Die Feuerwehr versuchte zu verhindern, dass sie ans Ufer trieben und strandeten.
Formenteras Mülldeponie brannte
Einen Großeinsatz hatten die Bomberos die Nacht hindurch auf der Mülldeponie zu leisten. Dort war ein Feuer in der Kompostieranlage ausgebrochen und hat auf die Halle übergegriffen. Die Hitzeentwicklung war extrem. Zudem fachten die Windböen das Feuer an. Dennoch konnten mehrere Maschinen aus der Halle gerettet werden.
Außer der Feuerwehr waren die Forstbeamten (Ibernat), Guardia Civil, Zivilschutz und Mitglieder der Insel-Regierung (Consell) vor Ort. Um 2.30 Uhr galt das Feuer als kontrolliert. Am heutigen Freitag verhindern sie ein Wiederaufflammen und Ausbreiten auf das Umland. Denn es bleibt vorerst stürmisch.